Startseite - Reiseberiche - Sardinien-Tour (12. - 19.04.2003) |
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Kaum zu beschreiben... ... im
wahrsten Sinne des Wortes, war die Motorradtour, die wir vom 12. - 19.
April 2003 unternommen haben! Ursprünglich hätte die Motorradausfahrt ja "nur" in die Toscana gehen sollen, bis Karlheinz GÜNTHER aus seiner Not eine Tugend machte und vorschlug, doch einfach mal über die Insel Sardinien zu touren, zumal er dort - just zu der für die Tour auserkorenen Zeit - bei Freunden eingeladen war und dieser Einladung auch nachkommen wollte. Aber würden bei der Änderung des Reisezieles alle mitmachen? Der telefonische Rundruf im Vorfeld der Tour ließ mich erstaunen: "Klasse! Ich bin sofort dabei!", schallte es aus der einen Leitung, die ich mit Karlheinz GRUN geknüpft hatte. "Sardinien ist das geilste, was ich je mit dem Motorrad gefahren habe! Klar, fahre ich da mit!", meinte Wolfgang bei meinem Anruf! Um´s kurz zu machen: Auch die anderen reagierten in ähnlicher Art. Wie sehr
Sardinien anzog, ließ sich dann an den Abfahrtszeiten ablesen: Am
ungeduldigsten waren Christoph und Kirsten: Die Beiden fuhren schon Mittwochs
(09.04.) los und setzten - nach einer Zwischenübernachtung - Donnerstags
abends mit der Fähre von Genua nach Porto Torres, dem Fährhafen
im Nordwesten Sardiniens, über.
Petra, ich, Wolfgang und Ruth machten uns am Samstag gegen 07.30 Uhr von Westhofen aus als Letzte auf den Weg in Richtung Süden. Abends sollten wir uns mit Karlheinz, Ralf und Dieter im genuesischen Hafen zur gemeinsamen Fährüberfahrt nach Sardinien treffen.
Die Fähre lief pünktlich aus! Ab 20.30 Uhr stampften wir auf dem spiegelglatten Mittelmeer in südliche Richtung. Die Motorräder hatten wir im Bauch des riesigen Schiffes der Tirrenia-Fährgesellschaft verstaut, wir selbst hatten es uns nach einem kurzen Rundgang über das Schiff in den 1.-Klasse-Sitzen auf Deck 7 gemütlich gemacht.
Leider hatten wir für die Hin- und Rückfahrt keine Kabinen mehr bekommen. Diverse Reisegesellschaften (Busse) hatten uns die Gemächer vor der Nase weggeschnappt. Aber wir waren trotzdem zufrieden, zumal uns nach dem Abendessen im Bordrestaurant schnell die Müdigkeit übermannte... Trotz
Liegesitzen und trotz 1. Klasse: auf Dauer wurden die Dinger unbequem!
Deshalb machten wir es uns einfach zwischen den Sitzen auf dem Teppichboden
gemütlich, bis uns um 6 Uhr morgens der Bordlautsprecher auf
die Ankunft in Porto Torres aufmerksam machte.
Im Hafen wurden wir bereits von Karlheinz Günther und Christoph Ames erwartet. Die Temperaturen waren noch recht frisch, aber immerhin versprachen der blaue Himmel und die noch tief stehende Sonne einen schönen Tag.
Die Begrüßung bei einem ersten Capuccino in der Hafenbar vertrieb schnell die Restmüdigkeit. Danach fuhren wir in die 30 Kilometer entfernte Stadt Alghero, wo uns Günther und Maria - ein mit Karlheinz Günther befreundetes deutsches Ehepaar - zu einem ausgiebigen Frühstück erwarteten. Günther und Maria stammen ursprünglich aus dem Allgäu und haben sich vor einigen Jahren auf Sardinien nieder gelassen.
Am späten Vormittag brachen wir bei jetzt schon frühlingshaften Temperaturen zu unserer Unterkunft auf. Im "Agriturismo Agave", in der Nähe des Städtchens Fertilia, waren Zimmer für uns reserviert. "Agriturismo" bedeutet soviel wie "Urlaub auf dem Bauernhof" und ist in letzter Zeit als günstige Übernachtungsmöglichkeit auf Sardinien in Mode gekommen.
Es war ideal: Schöne Zimmer mit Halbpension (Verpflegung satt!) bei günstigen Preisen! Die Zimmer waren schnell bezogen, das wenige Gepäck darin verstaut und nach einer erfrischenden Dusche folgte die erste Motorradausfahrt. Über Alghero folgten wir der kurvenreichen Straße entlang der Westküste in das etwa 50 km weiter südlich gelegene Bosa. Kilometer für Kilometer "arbeiteten" wir uns Kurve für Kurve an der zerklüfteten Küste voran - ein kleiner Vorgeschmack auf das, was uns in der Woche noch erwarten würde.
Die Kleinstadt Bosa (7400 Einwohner) liegt 4 km landeinwärts im Flusstal des Temo, der bis zur Brücke am oberen Stadttor als einziger Fluss Sardiniens schiffbar ist - natürlich nur für kleine Boote. In Bosa genossen wir in einem Straßencafé das erste Eis.
Dann führte uns der Weg durch das ebenfalls kurvenreiche Hinterland über Montresta und Villanova Monteleone wieder zurück nach Alghero. Von hier machten wir uns auf den Weg über Fertila zum "Cappo Caccia", dem Zipfel einer Alghero vorgelagerten Halbinsel, die bedingt durch die Grotta di Nettuno ein touristischer Anziehungspunkt ist. Den weiten, stufenreichen Abstieg in die Grotte haben wir uns - im Gegensatz zu den zahlreich anwesenden Touristen - allerdings erspart...
Gegen
19 Uhr waren wir wieder in unserer Unterkunft. Das mehrgängige Abendmenü
war ein eine Wucht: hauchdünnes knuspriges Fladenbrot (pani pistoccu),
Pasta, Wildschweinbraten, Röstkartoffeln, Gemüse, sowie Kaffee,
Kuchen und ein sardischer Kräuterlikör als Dessert füllten
unsere Mägen im Übermaß. Leckerer Rotwein (es waren wohl
einige Liter...) rundete den Abend ab!
Heute führte uns Karlheinz Günther, der unserer Motorradgruppe als hervoragender Kenner Sardiniens täglich voranfuhr, entlang der Nordküste zum nördlichsten Punkt der Insel: Cappo Testa! Wir folgten zunächst der gut ausgebauten N 291 nach Sassari. Von hier ging es auf kleinen, kurven Nebenstraßen zur Nordküste und weiter zum ersten Halt nach Castelsardo. Das Küstenstädtchen (5200 Einwohner) mit seiner mächtigen Genuesenburg nimmt einen Felsenklotz direkt über dem Meer ein. Enge Gassen und Treppenwege machen die Altstadt zu einem Fußgängerreservat. Wenig unterhalb der Burg von Castelsardo gönnten wir uns einen Capuccino und genossen den Ausblick über die Bucht. Paralell dazu besorgte unser fürsorglicher Fremdenführer Karlheinz für ein späteres "Mittagessen-Picknik" Brot, Wurst und Käse in einem Markt. Loooob!
Die Motoren gingen danach erst wieder am Cappo Testa aus, dort wo bereits die Insel Korsika in Sichtweite liegt und Sardinien nur noch von einer schmalen Wasserstraße von seiner Nachbarinsel im Norden getrennt wird. Einigen von uns tat bereits tüchtig der Hintern weh und die Mägen knurrten (besonders die von HP und Karlheinz). Unser Durchhaltevermögen wurde aber belohnt: Picknik mit anschließendem Schläfchen direkt am Meer bei herrlichstem Sonnenschein war jetzt angesagt. Urlaub pur also!
Über kleinste Strässchen - das Wort "kurvenreich" möge der Leser künftig bitte immer als selbstverständlich annehmen und eigenständig hinzufügen! - machten wir uns nach der Mittagspause auf den Rückweg. Es ist mir nicht mehr möglich, die Strecke im Einzelnen nachzuvollziehen, aber sie war genial: Wir durchfuhren sehenswerte Korkeichenwälder, bald darauf dichte Pinienwälder und machten an einer erfrischenden Trinkwasser-Quelle Rast. Wir "kletterten" über Serpentinen auf Berge, genossen dort Ausblicke auf die vielfältige Landschaft und durchfuhren bald darauf wieder Täler, in denen uns der intensive Duft der Maccia um die Nase wehte.
Tempio, Oschiri, Mores, Thiesi und Ittiri waren einige der größeren Ortschaften, die wir auf der Strecke ins heimatliche Alghero/Fertilia durchfuhren - selbstredend, dass wir unterwegs nicht auf den täglich-obligatorischen Besuch eines Eiscafés verzichtet hatten ;-)) Nach 405 gefahrenen Kilometern erreichten wir gegen 19 Uhr unsere Unterkunft in Fertilia. Das uns hier - wie am ersten Abend und an den noch folgenden Tagen - das köstlich-reichliche Abendmenü und der reichlich aufgetragene Wein bis in die Nacht hinein schmeckte, bedarf sicher keiner ausführlichen Beschreibung mehr...
"Morgen werden wir eine Marathontour fahren! Aber es wird sich lohnen!", versprach uns Karlheinz Günther am Vorabend. Wie recht er - in Beidem - hatte! Weit über 400 Kilometer (waren es 450 ?) sollten wir an diesem Tag zurück legen. Unser Ziel: Monti del Gennargentu - ein Gebirgszug im Landesinneren, etwa in der Mitte Sardiniens gelegen. Angesichts der langen Wegstrecke starteten wir heute eine Stunde früher. Um mehr Zeit in der Gegend des Monti del Gennargentu zu haben, nutzten wir für die Anfahrt die ab Sassari in Richtung Süden führende Autobahn bis Macomér. Von hier fuhren wir über kleine Strassen über die Stadt Nuoro zunächst in das Örtchen Orgosolo. Orgosolo ist Sardiniens bekanntestes Dorf (4800 Einwohner), in das auch die großen Ausflugsbusse hinfahren. Man muß einfach dort gewesen sein, im Ort von Blutrache, Banditen und Rebellion gegen den Staat! Auf den ersten Blick ist es ein ganz normales Dorf mit vielen Neubauten, wenn man aber ins Innere des Örtchens kommt, eröffnet sich einem eine andere Welt. Mit den Motorrädern befuhren wir gepflasterte Strassen, oft kaum breiter als das Motorrad selbst und nachdem wir unsere fahrbahren Untersätze abgestellt hatten wanderten wir vorbei an den üppigen Bemalungen ("murales") auf den Häusern des Ortskernes. Die Hausfasaden zeigen Zeitgeschichte in Bildern und drücken aus, was die Bewohner von Orgosolo drückte: Arbeitslosigkeit, soziale Lagen, Diskriminierung, Arroganz der Politik und die Angst, Fremde auf der eigenen Insel zu werden. Sogar der Anschlag des 11. September 2001 auf der World Trade Center in New York war auf einem - wenige Wochen nach dem Anschlag gemalten - Bild dargestellt. Die Bilder entstehen zusammen mit Berufskünstlern oder werden von den Dorfbewohnern selbst geschaffen. Hier einige wenige(!) Eindrücke:
Nach dem Mittagessen in einem kleinen Restaurant im Ort gings weiter bergauf in Richtung Süden. Die schmale Strasse führte auf eine prächtige, weit ausgedehnte Hochebene. Eine Landschaft, wie in einem guten Western - treffender kann man die Faszination dieser Gegend wohl nicht beschreiben. Leider(!!!) habe ich dort keine Fotos gemacht, aber ich hatte beim Durchfahren der Hochebene eher das Gefühl gehabt, irgendwo in den USA oder Kanada unterwegs zu sein, als auf einer Mittelmeerinsel... Erst als wir auch noch das letzte unbefestigte Teilstück bis zu seinem Ende befahren hatten, drehten wir um und bogen auf halbem Weg in Richtung Pratobello / Fonni ab. Vorbei an den teilweise noch schneebedeckten Zügen des Monti del Gennargentu fuhren wir - unterbrochen von kurzen Aussichts-, Foto- und Cappucino-Pausen - weiter südwestlich Richtung Aritzo / Láconi, bevor wir wieder den Strässchen nordwestlich - vorbei am Lago Omodeo - bis Abbasanra folgten und hier auf die Autobahn nach Sassari auffuhren. Es wurde etwas später als sonst, bis wir wieder in Alghero ankamen.
Als perfekte Abrundung des Tages gestaltete sich dann die Einladung zum Abendessen bei Maria und Günther! Während wir tagsüber unsere Reifen abfuhren, hatte Maria leckeren Salat und "Pasta satt" zubereitet - es schmeckte köstlich!! Dazu gab´s Rotwein und einen selbst angesetzten Zitronenlikör, von dem wir aber leider nicht allzuviel genießen konnten, weil wir uns ja noch die Rückfahrt in unsere Unterkunft bevor stand :-(( Als Dank
für die nette Einladung, revanchierten wir uns mit einer "Gegeneinladung"
für den Mittwoch abend ins Restaurant bei unserer Unterkunft.
Besser hätte das heutige Regenwetter gar nicht ins Programm passen können! Der Mittwoch war der Tag, für den wir eine Fahrpause eingeplant hatten, um der Hornhaut auf unserem Hinterteil eine kleine Möglichkeit zur Rückbildung einzuräumen ;-)) Als wir uns zum Frühstück (eigentlich war es heute ein "Spätstück") trafen, war der Himmel wolkenverhangen und vereinzelt fielen Tropfen. Trotzdem schwangen wir uns aufs Motorrad und machten uns auf ins nahegelegene Alghero. Erstes Ziel waren die zahlreichen Stände des Marktes. Kleider, Lampen und Möbel zwischen Obst, Blumen, Gemüse, Käse und Wurst - ein buntes Durcheinander, in dem sich wunderbar stöbern ließ. An den Ständen einiger Käse- und Wurstverkäufer gingen wir allerdings nicht vorbei, ohne probiert zu haben. Schließlich kauften wir dann auch mehrere Käsesorten ein, besorgten uns etwas Brot und ließen es uns unweit des Marktes schmecken. Eine Steinmauer diente uns als Tisch.
Mit einem Bummel durch die Gassen der Altstadt, einer Pause in einem Eiscafé und - als sich das Wetter etwas gebessert hatte - einem Strandaufenthalt verbrachten wir den restlichen Nachmittag.
Zum Abendessen gesellten sich dann unsere Gäste zu uns und die Küche des "Agriturismo Agave" übertraf sich ein weiteres mal. Nach ungezählten Menügängen, tüchtig Rotwein, vielen angeregten Unterhaltungen und Günthers vortrefflichen Witzen verging der Abend wie im Flug und endete erst weit nach Mitternacht.
Heute
war der Abreisetag von Karlheinz, Christoph und Kirstin. Trotzdem tat
das einer weiteren Motorradtour keinen Abruch, denn die Fähre der
Drei sollte ja erst am Abend ablegen. Nach dem Frühstück fuhren wir nach Sassari und von dort auf der gut ausgebauten und über weite Strecken schnurgerade(!!) Bundesstraße in die 40.000 Einwohner zählende Hafenstadt Olbia an die Ostküste. Ab hier ging es dann wieder kurvenreich nordwärts, über Arzachena nach Palau, einem kleinen Örtchen mit Fährhafen, von dem fast stündlich die Schiffe auf die gegenüberliegende Inselgruppe "La Maddalena" ablegen. Zwar lobte Karlheinz Günther eine kleine Rundfahrt über "La Maddalena", doch letztlich haben wir dieses Unterfangen dann unterlassen. Als wir in Palau ankamen, war es bereits nach 12 Uhr. Die nächste Fähre hätte den Hafen erst um 13 Uhr verlassen, die nachfolgende Überfahrt, die Rundfahrt auf der Insel und schließlich wieder die Fährrückfahrt hätten womöglich soviel Zeit verschlungen, dass unsere Drei Abreisewilligen am Abend nicht mehr rechtzeitig nach Porto Torres zurück gelangt wären...
So führte uns Karlheinz erneut auf schmalen Straßen ein Stück durchs felsige Landesinnere, die sog. "Gallura". Schon ziemlich am Anfang der Strecke hatten wir aber erst einmal die Wurst- und Käseabteilung eines Supermarktes geplündert und uns mit den Erungenschaften auf einer kleinen Wiese unweit des Marktes tüchtig gestärkt. Ein kleiner Mittagsschlaf war für einige danach obligatorisch - gelle, KHG und WK ;-))
Zuletzt fuhren wir direkt entlang der Nordwestküste wieder in südliche Richtung. Wir streiften dabei weiße Sandstrände, großzügig angelegte Wohngebiete, schmucke Grundstücke und komfortable Wohnhäuser. Schließlich schlängelte sich die Straße wieder bergauf und gewährte uns noch einmal einen großartigen Einblick über die Bucht. Auf einem Rastplatz entlang der Straße, hoch über der Bucht, entstand ein letztes Gruppenfoto - gefertigt von einem "Käsemann" (O-Ton von Ruth). Der "Käsemann" war ein Sarde, der auf dem Parkplatz aus seinem Verkaufswagen sardische Käsespezialitäten feilbot und den wir kurzerhand als Fotograf angeheuert hatten. Der Mann hatte so sehr seinen Spaß am digitalen Fotografieren, dass er gleich mehrfach den Auslöser betätigte. Dann hieß es für uns aber "beschleunigte" Rückfahrt. Wir nahmen wieder die Schnellstraße (Bundessraße) bis Sassari und fuhren von dort in Richtung Alghero. Kurz vor Alghero trennten sich unsere Wege: Die drei Heimreisewilligen (müßte wohl eher Heimreise"müssigen" heißen...) verabschiedeten sich bei einem kurzen Stopp vom Rest der Funbiker-Gruppe und machten sich auf den Weg zur Verabschiedung bei Günther und Maria und anschließend zur Fähre nach Porto Torres. Wir "Übriggebliebenen"
fuhren auch nochmal nach Alghero. Dort schleckten wir noch ein Eis bevor
wir endgültig zur Unterkunft in Fertilia durchstarteten, um bei gewohnt
üppigem Essen und angeregter Unterhaltung den restlichen Abend zu
verbringen.
"Wie kriegt man das ganze Zeug nur wieder wieder in die Motorradkoffer rein?" Dies war für alle die wohl wesentlichste Frage des Vormittages! Der letzte Tag war angebrochen, Koffer packen und Zimmer räumen war angesagt. Nach dem Frühstück und dem Bezahlen unserer Zeche konnten wir allerdings das Reisegepäck noch in der Pension belassen und ohne Motorradkoffer eine letzte Ausfahrt unternehmen. Wir wollten nochmal nach Bosa! Damit hatte die Sardinientour begonnen und damit sollte sie nun auch enden. Also schlängelten wir uns mit den Motorrädern erneut gemütlich entlang der Westküste bis nach Bosa. Dort setzten wir uns in ein Straßencafé und genossen bei sommerlichen Temperaturen ein paar Capuccino.
Später fuhren wir über die Brücke des Flusses Temo und ungezählte Straßenwindungen ins Landesinnere Richtung Macomér und von dort wieder nördlich nach Pozzomaggiore. In dem kleinen Örtchen fanden wir auch ein nettes, kleines Lokal, in dem unser Goldwing-Karlheinz endlich seinen Hunger stillen konnte. Aus Sympathie haben wir anderen dann halt auch was mitgegessen... Über Monteleone und Villanova "kurvten" wir zurück zur unserer Unterkunft "Agriturismo Agave", verstauten unser Gepäck auf den Motorrädern und düsten zum 30 Kilometer entfernten Hafenstädtchen Porto Torres, wo wir kurz nach 19 Uhr auf die Fähre nach Genua fuhren.
Die Fährrückfahrt war wie die -hinfahrt: Abendessen im Bordrestaurant, danach Schlafen auf dem Boden zwischen den Liegesitzen in der 1. Klasse...
Etwas gerädert verließen wir gegen 7 Uhr morgens in Genua die Fähre. Schon zweieinhalb Stunden später waren wir in Höhe Mailand. Dort verabschiedeten wir uns von Karlheinz und Ralf. Die Beiden wollten auf dem Weg durch die Schweiz eine andere Strecke nehmen und auf dem Heimweg noch eine weitere Übernachtung einbauen, während wir, die Knabe- und Kleinhanß-Family, den kürzesten Heimweg durch den St.-Gotthard-Tunnel wählten. Die deutsche Grenze überquerten wir bei Weil am Rhein bereits gegen 13 Uhr. Um unseren Mittagsappetit zu stillen, verließen wir gleich danach die Autobahn und kehrten in Bintzen in der Gaststätte "Zum Schwanen" ein. Eine suuuuper Wahl! Für faires Geld gab´s dort ein vorzügliches, mehrgängies Menü für den großen Hunger mit allem Drum und Dran. Wirklich zu empfehlen! Um 18 Uhr waren wir wieder in Westhofen. Fazit: Diese Motorradtour sucht wohl noch lange ihresgleichen. Kurzum: phantastische Gesellschaft in phantastischer Stimmung und phantastischer Landschaft. Es besteht erhebliche Wiederholungsgefahr - vereinzelt soll sogar von Suchtgefahr gesprochen worden sein.
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