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10 Jahre "FUNBIKER ´98"
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Jubiläumstour nach Österreich --
(30. Juli - 03. August 2008)

Salzburger Land - Großglockner

"Wenn Engel reisen, lacht die Sonne!", lautet ein bekanntes Sprichwort. So allerdings, wie der nur einen Tag vor dem Start zu unserer Jubiläumstour im Internet abgefragte Wetterbericht für unser Zielgebiet (Salzburger Land / Österreich) voraussagte, müßten die Funbiker ´98 alles andere sein, als Engel: Regen, Regen und nochmals Regen - für alle Reisetage - lautete nämlich die Prognose der Wettermänner.

"Dann machen wir halt einfach eine Wasserschlacht!", hallte es lachend aus dem Telefon, als ich am Vorabend der Abreise kurz mit Charly telefonierte, um nocheinmal die genaue Abfahrtszeit und unseren Treffpunkt abzusprechen und dabei wegen des Wetters nicht allzu optimistisch war.

Mittwoch (30.07.2008)
Deutschland --> Österreich
(Salzburger Land / Altenmarkt i. Pongau)

Ursprünglich hatten unsere diesjährigen Tourorganisatoren (Udo Huck u. Karlheinz Grun) geplant, dass sich alle Teilnehmer am frühen Mittwochmorgen (30.07.) am Autohof in Wertheim, entlang der A 3, treffen sollten. Von dort sollte die gemeinsame Fahrt in Richtung Süden dann beginnen. Wenige Tage vor der Abfahrt wurde der Reisebeginn dann aber nochmal neu organisiert: Als gemeinsamer Startpunkt wurde jetzt die Gaststätte "Fuchswirt" in Allershausen, ca. 40 km vor München, vereinbart. Um 12.00 Uhr sollten alle dort sein!

Der neue Treffpunkt hatte den Vorteil, dass alle Teilnehmer individuell und ohne Umwege die Tour beginnen konnten. Während Udo, Armin und Dieter über die A 3 und A 9 nach Allershausen rollten, wählten Charly, Engelbert, HG und ich den für uns kürzeren Weg über die A 6 und die A 9.
Wenn wir es vorgeplant hätten, hätte es vermutlich nicht geklappt: auf der A 9, kurz vor Allershausen, trafen beide Gruppen zufällig zusammen und so konnten wir die letzten Meter sogar gemeinsam fahren.

Tankpause auf dem Weg nach Allershausen
Tankpause auf dem Weg nach Allershausen

Goldwinger Karlheinz, der in den nächsten Tagen als unser Tourguide fungierte, war bereits einen Tag früher gefahren, hatte in Allershausen übernachtet und erwartete uns deshalb schon, als wir am Mittag, (fast) pünktlich beim "Fuchswirt" eintrafen. Entgegen jeder Wetterprognose hatte uns die Sonne schon während unserer rund 4-stündigen Anfahrt tüchtig eingeheizt und ich hatte den Eindruck, sie strahlte noch ein bißchen heißer vom wolkenlosen Himmel, als wir auf der Terrasse des Lokals Platz nahmen. Nach Begrüßung und Mittagessen brachen wir gegen 13.45 Uhr auf - die eigentliche Jubiläumstour konnte beginnen!

Treffpunkt u. Tourstart
Treffpunkt u. Tourstart
Gasthaus "Zum Fuchswirt",
Allershausen
Ein Prost auf die Tour
- natürlich mit alkoholfreiem Bier!
Ein Prost auf die Tour

Angeführt von unserem Goldwinger fuhren wir zunächst noch ein großes Stück auf der Autobahn Richtung Salzburg, bevor wir an der Anschlußstelle Traunstein-Siegsdorf auf die "Deutsche Alpenstraße" (B 306) wechselten. Vorbei an Inzell ging es weiter über die "Deutsche Ferienstraße Alpen-Ostsee" (B 305) nach Ramsau und hinter Berchtesgaden auf die Salzbergstraße (B 319). Wir passierten den Obersalzberg bevor wir auf die (für den Einen oder Anderen "leider") mautpflichtige Rossfeldhöhenstraße (B 319 u. B 999) stießen. Die Fahrt auf der Panoramastraße führte über unzählige Serpentinen auf eine Höhe von fast 1600 Meter und war, begleitet von strahlendem Sonnenschein, das erste Highlight unserer Tour!

Unterwegs auf der Rossfeldhöhenstraße
Unterwegs auf der Rossfeldhöhenstraße
Unterwegs auf der Rossfeldhöhenstraße
Unterwegs auf der Rossfeldhöhenstraße

Wir verließen die Straße bei Oberau, überquerten die deutsch-österreichische Grenze und tauchten über Bad Dürrenberg und Hallein erstmals ins "Salzburger Land", dem Ziel unserer diesjährigen Tour, ein. Die vielen Fotostopps auf der Roßfeldhöhenstraße, hatten unsere Zeit reichlich in Anspruch genommen und so drängte Tourguide Karlheinz auf die zügige Weiterfahrt nach Altenmarkt. Immerhin hatten wir jetzt noch rund 80 Kilometer Landstraße vor uns und wollten nicht allzu spät bei unserer gebuchten Unterkunft eintreffen.

Gegen 19 Uhr - nach rund 750 gefahrenen Tageskilometern - hatten wir es geschafft: Altenmarkt im Pongau und der dortige Gasthof Laudersbach waren erreicht! Die Wirtsleute (Nadja und Christian Jäger) hatten uns schon erwartet und kaum dass wir unsere Bikes sicher in der Garage abgestellt hatten, gab es erst einmal ein kühles Begrüßungsbier. Eine Dusche später saßen alle Funbiker erneut im Biergarten - diesmal allerdings an einem für das Abendmenü eingedeckten Tisch. Inzwischen war es 20.30 Uhr geworden und die Küche des Hauses ließ uns mit Steinpilzsuppe, Lendenspieß, Bananensplitt und Williamsschnaps echte Gaumenfreuden erleben! Einhellige Meinung aller Esser: Der Koch hat´s drauf!

Angekommen!
Gasthof Laudersbach
Angekommen!
Gasthof Laudersbach
Biergarten
Begrüßungsrunde mit Wirtin Nadja
Biergarten
Begrüßungsrunde mit Wirtin Nadja
Beim Abendessen
Beim Abendessen
Beim Abendessen
Ohne Worte...
Ohne Worte...

Nach dem Essen ließ Udo nocheinmal kurz die seit 1998 gemeinsam gefahrenen Funbiker-Touren revuepassieren und teilte dann - passend zum Thema - die neuen "Funbiker-10th-anniversary-edition-T-Shirts" aus. Danach gab´s noch ein paar Bierchen und schon war die nötige Bettschwere erreicht.

Funbiker-10th-anniversary-edition-T-Shirt
"Funbiker-10th-anniversary-edition-T-Shirt" (Rückseite)

Donnerstag (31.07.2008)
Altenmarkt --> Großglockner -->
Spittal --> Obertauern --> Altenmarkt
   
Der Wecker klingelte (schon...) um 7 Uhr. Mein erster Griff nach dem Aufstehen ging zur Fernbedienung des Fernsehers: Ich wollte wissen, welches Wetter wir heute zu erwarten haben. Die Vorhersage für den Bereich Salzburg war günstig; es sollte sonnig und warm werden, unterbrochen von gelegentlichen Gewittern.

Als wir kurz vor 8 Uhr beim Frühstück saßen, war es draußen bedeckt und wir hatten eine Motorradfahrer-Idealtemperatur von 18 Grad.

Trotz des liebevoll angerichteten, reichhaltigen Frühstücksbuffets waren alle Biker pünktlich um 8.30 Uhr bei ihren Maschinen und machten sich fertig zur ersten Rundfahrt in den Bergen. Heute würde es zum Groß-Glockner gehen. Die gesamte Tagestour würde runde 400 Kilometer betragen, kündete Tourguide Karlheinz an. Mein von der gestrigen Anfahrt noch ziemlich gestresster Hintern war von dieser Aussage zwar nicht besonders begeistert, aber der Rest von mir freute sich sehr auf die Rundtour. Wenn nur das Wetter hält!

Frühstück
Frühstück
Frühstück

Von Altenmarkt folgten wir unserem Goldwinger auf der B 99 nach Bischofshofen und weiter zum "Dientener Sattel" (~1350 m). Der ganzjährig geöffnete Straßenpass unterhalb des Hochkönig-Massivs verbindet die Hochkönig Straße und Bischofshofen im Osten mit dem Ort Saalfelden am Steinernen Meer im Westen. Er war damit eine ideale Aufwärmstrecke auf unserer Anfahrt zur Großglockner-Hochalpenstraße.

Auf unserem Weg von Saalfelden nach Zell am See fuhren wir immer dichterer Bewölkung entgegen. Der Himmel wurde grau und grauer und wir hatten gerade noch rechtzeitig an einer überdachten Bushaltestelle eine Unterstellmöglichkeit gefunden, da öffnete der Himmel auch schon seine Schleusen. Jetzt hieß es erst einmal Abwarten! Der Regen ließ zwar nach 10 Minuten wieder nach, der Himmel sah aber nicht besonders vertrauenswürdig aus und so zogen wir zur Weiterfahrt dann doch lieber unsere Regenschutzkleidung an.

Umzieh-Stopp an einer Bushaltestelle
Umzieh-Stopp an einer Bushaltestelle
- gleich regnets!

Wie sich nur wenig später herrausstelle, wäre das gar nicht nötig gewesen, denn nur ein paar Kilometer weiter, kurz hinter Zell am See, zeigten sich schon wieder erste Wolkenlücken. Bei einem Stopp vor einem kleinen Einkaufsmarkt zogen wir die Regenklamotten wieder aus und nutzten die Einkaufsmöglichkeit gleich für ein paar Besorgungen, um später auf der Großglockner-Hochalpenstraße ein Picknick abhalten zu können.

'Bergluft macht ganz schön hungrig!', dachte ich, als ich die großen Tüten sah, mit denen so mancher Biker wieder aus dem Geschäft heraus kam. Ja, vereinzelt waren sogar Kameraden wahrzunehmen, die es mit ihrem ersten Einkauf gar nicht bis zum Motorradparkplatz schafften und noch ein zweites Mal in das Geschäft gehen mußten ;-). Regelrechter Einkaufsrenner an der Wursttheke war die getrocknete Hirschwurst. Ich zog die altbekannte Fleischwurst vor - Gott sei Dank, wie sich bei meiner späteren Geschmacksprobe herausstellte.

Einkaufen
ab auf die Großglocknerstrasse
Einkaufen...
... und ab auf die Großglocknerstrasse

Als alle Einkäufe verstaut und wir Zell am See hinter uns gelassen hatten, fuhren wir auf der B 311 weiter nach Pichl und bogen dort auf die Großglocknerstraße in südliche Richtung ein. An der Mautstation hinter dem Örtchen Fusch kauften wir dann nicht nur die Eintrittskarte für die Hochalpenstraße, sondern erwarben gleich eine (günstigere) Kombikarte für die Großglocknerstraße, die Nockalmstraße und die Gerlos Alpenstraße - schließlich wollten wir die beiden anderen Pässe auch noch in unsere Tour einschließen.

Beim Verlassen der Mautstation hatten wir abgesprochen, uns erst am Bikerpoint "Edelweiß-Spitze" wieder zu treffen, um dort unser Picknick abzuhalten. Die Auffahrt zur Edelweiß-Spitze konnte auf diese Weise jeder mit seiner individuellen Geschwindigkeit absolvieren und beliebig viele Fotostopps einlegen.

Nach ungezählten Kurven, Kehren, steilen Anstiegen und zahlreichen Fotostopps hatten wir schon bald die höchste Stelle unserer Passfahrt erreicht. Dabei war der letzte Anstieg bis auf 2571 m zur "Edelweiß-Spitze" noch einmal ziemlich steil und die mit Kopfsteinpflaster belegte Straße recht schmal. Es war schon ein genialer Blick, den man von dort oben auf die rundum liegenden Berge hatte und auch das Wetter spielte vorbildlich mit, als wir hoch oben unser Picknick machten!
(Link zur Panoramakarte)

Fahrt auf der Grossglockner-Straße und Auffahrt zur Edelweisspitze
Fahrt auf der Grossglockner-Straße und Auffahrt zur Edelweisspitze
Fahrt auf der Grossglockner-Straße und Auffahrt zur Edelweisspitze
Fahrt auf der Grossglockner-Straße und Auffahrt zur Edelweisspitze
Fahrt auf der Grossglockner-Straße und Auffahrt zur Edelweisspitze
Fahrt auf der Grossglockner-Straße und Auffahrt zur Edelweisspitze

Vor unserer Weiterfahrt vereinbarten wir als nächsten Treffpunkt die "Kaiser-Franz-Josephs-Höhe" auf 2369 m. Neben einer dort lebenden Murmeltierkolonie ist die Hauptattraktion der Blick auf den Pasterzengletscher. Am Fuße des Großglockners gelegen, ist er mit etwa 9 km Länge der größte Gletscher Österreichs. Die Fläche des früher über 30 km² großen Eises hat seit 1856 um beinahe die Hälfte abgenommen und wird sich wohl infolge der zunehmenden Klimaänderung noch weiter verringern.

Rast
Murmeltierkollonie
Rast am "Fensterbach"-Wasserfall (2048 m)
Murmeltierkolonie   
Pasterzengletscher
Pasterzengletscher
Blick von der "Kaiser-Franz-Josephs-Höhe" auf den Pasterzengletscher

Unser "Abstieg" von der Großglocknerstraße erfolgte über Heiligenblut und nach einem kurzen Tankstopp rollten wir weiter durch das Mölltal ins Städtchen Spittal an der Drau. Als wir am Ortseingang kurz an einem Einkaufmarkt stoppten, um rasch ein paar Batterien für eine Digitalkamera zu besorgen, kamen wir mit einer netten Frau ins Gespräch und fragten sie nach der nächstgelegenen Eisdiele. Und welch ein Zufall: Ihr Bruder, so verriet uns die hübsche Dame, betrieb angeblich ein ebensolches Lokal in der Stadt! Natürlich nahmen wir die Einladung zum "Vorbeischaun" direkt an und schon 10 Minuten später waren wir Gäste der "Confiserie Konditorei LIENBACHER" (Schillerstraße 18, 9800 Spittal an der Drau) und hatten einen leckeren Becher des dort selbstgemachten Eises vor uns stehen!

So gestärkt traten wir aus dem Bundesland Kärnten wieder die rund 100 Kilometer Rückweg zu unserer Unterkunft im Bundesland Salzburg an. Die rund 90-minütige Rückfahrt führte uns unter anderem über den Katschbergpass (1641 m) und durch den Wintersportort Obertauern (~2000 m) zunächst nach Radstadt und schließlich wieder nach Altenmarkt. Kurz vor 19 Uhr saßen wir beim Weizenbier im Garten des Gasthof Laudersbach und waren uns einig, dass wir eine sehr gelungene Tagestour hinter uns hatten!

Auch heute erfreute das dreigängige Abendmenü wieder aufs Höchste unsere Geschmacksnerven und brachte allseitige Lobpreisungen für den Küche hervor. Der anstrengende Anreisetag, gefolgt von der großen Tour des heutigen Tages forderte bei den meisten Funbikern ihren Tribut: Ich glaube es war gerade mal 22 Uhr, als sich die einheitlich im "Funbiker-10th-anniversary-edition-T-Shirt" gekleidete Tischrunde in Richtung Bett bewegte...    

Freitag (01.08.2008)
Altenmarkt --> Rossbrand --> Riesacher Wasserfall --> Eisriesenwelt --> Altenmarkt

Heute soll es heiß werden, sagte nicht nur der Wettermann im Fernsehen, sondern auch Christian, der Wirt des Gasthof Laudersbacher, als wir um halb neun beim Frühstück sitzen. Der heutige Tourstart war erst für 9.30 Uhr geplant und unsere Gruppe wurde heute von Christian - selbst ein passionierter Motorradfahrer (BMW) - geführt. Dabei schlossen sich unserer Gruppe auch noch zwei Motorradfahrer-Paare an, die ebenfalls gerade Urlaub im Gasthof Laudersbacher machten.

Kurz vor dem Start machten sich alle daran, nochmal ihren fahrbaren Untersatz zu checken und unser Goldwinger brachte, so wie vor jeder Ausfahrt, sein Zweirad erst einmal wieder mit dem Putzlappen zum Glänzen.

Christian versprach eine Tour in der näheren Umgebung - auf interessanten Straßen, die wir sonst "als Durchreisende" eher nicht fahren würden und, um es vorweg zu nehmen, es wurde ein wirklich toller Motorradtag!

Start der Rundfahrt mit Christian
Start der Rundfahrt mit Christian
Start der Rundfahrt mit Christian

Vom Gasthof Laudersbach tourte die große Gruppe zunächst ins benachbarte Radstadt und zweigte dort auf einen schmalen, kurvenreichen Weg ab, der hoch hinauf zum "Rossbrand" führte. Der 1770 m hohe Hausberg bot von seinem Gipfel aus einen phantastischen Rundumblick auf das Dachsteingebirge, die Tauern und das Großglockner-Massiv. Freilich konnten wir mit unseren Motorrädern nicht bis zum Gipfelkreuz fahren, vielmehr stellten wir unsere Kräder auf einem unterhalb des Gipfels gelegenen Parkplatz ab und begannen von dort eine kleine "Bergwanderung" über die letzten (geschätzt) 70 Höhenmeter. Bei unserem etwa 10-minütigen Bergaufmarsch (die Jacken und Helme hatten wir vertrauensvoll auf dem Parkplatz zurückgelassen) heizte uns nicht nur die Sonne ein, auch der Kreislauf kam ziemlich in Schwung <schwitz>. Als wir aber das Gipfelkreuz erreicht hatten, waren wir uns einig: es hat sich gelohnt!

Auffahrt zum Rossbrand
Motorräder parken...
Auffahrt zum Rossbrand (1770 m)
Motorräder parken...
Marsch zum Gipfel!
Marsch zum Gipfel!
...und Marsch zum Gipfel!
Geschafft!
Geschafft!
Geschafft!
   
Die Abfahrt ins Tal erfolgte über die gleiche schmale Straße, auf der wir schon gekommen waren. Somit fuhren wir auch noch einmal durch eine "rindviehgesäumte Postkarten-Landschaft", wie sie idyllischer nicht hätte sein können. Christian führte die große Gruppe dabei souverän und mit einer Fahrgeschwindigkeit an, die allen genügend Zeit zum Gucken und Genießen ließ. Toll gemacht!

Wieder unten in Radstadt angekommen, steuerten wir nun auf der Bundesstraße das nur 20 km entfernte Schladming an. Hier bogen wir nach Süden in Richtung Untertal ab, um schließlich - erneut auf einer schmalen Straße in zahlreichen Kurven steil bergauf zum Parkplatz einer Seilbahnstation unterhalb des 1852 m hohen "Hochwurzen" zu gelangen. Bei einem Fotostopp konnten wir hier den herrlichen Blick auf das gegenüberliegende Bergmassiv auf unseren Speicherchips bannen.

Blick vom Parkplatz
Blick vom Parkplatz der
Seilbahnstation des "Hochwurzen"
(1852 m)

Durch das idyllische Untertal fuhren wir danach zu den Riesacher Wasserfällen und nach Besichtigung derselben hielten wir Einkehr im dortigen Gasthaus. Nachdem wir uns gestärkt hatten, bließ Christian gegen 14.30 Uhr wieder zum Aufbruch. Zwar schien noch immer die Sonne und es war ordentlich warm, aber wir konnten beobachten, wie sich am Himmel immer mehr Wolken zusammenzogen und zu dunklen Klumpen vereinten...

Besichtigung der Riesacher Wasserfälle
Besichtigung der Riesacher Wasserfälle
Besichtigung der Riesacher Wasserfälle ...
                       Besichtigung der Riesacher Wasserfälle   ...mit Einkehr

Zunächst führte uns Christian wieder nach Schladming und schließlich ins nördlich gelegene Ramsau, unterhalb des Dachsteingebirges. Auf der Fahrt dorthin kam es dann, wie die Wolken uns schon bei der Abfahrt an den Riesacher Wasserfällen prophezeit hatten: es begann zu regnen! Glücklicherweise aber, war der Regenguss nicht von sehr langer Dauer. Kaum hatte unser Tourguide eine schutzbietende Brücke angesteuert, damit wir dort unsere Regenklamotten anziehen konnten, da hatte es auch schon wieder aufgehört und der Himmel begann aufzureißen.

Ohne Christian (dieser fuhr jetzt wieder zurück zu seinem Gasthof) und jetzt wieder angeführt von Goldwinger Karlheinz setzte unsere Gruppe ihre Fahrt fort. Unser nächstes Ziel war der Ort Werfen. Von dort ereichten wir über eine 5 Kilometer lange, sehr steil bergauf führende Straße (21% Steigung!) den Parkplatz der "Eisriesenwelt", einem von Eisschichten durchzogenen Höhlenlabyrinth von über 40 Kilometern Ganglänge.

Leider war es uns nicht vergönnt, die "Eisriesenwelt" zu begehen. Wir waren zu spät dran. Die Höhle machte schon um 16 Uhr dicht. Alleine der Aufstieg vom Parkplatz zum Höhleneingang hätte rund 45 Minuten (Gehzeit incl. Seilbahn) in Anspruch genommen und als wir vor dem Hinweisschild auf dem Parkplatz standen, war es bereits kurz vor halb vier...

Um unsere Enttäuschung gemeinsam zu verarbeiten, fuhren wir wieder steil bergab ins Örtchen Werfen und suchten dort Zuflucht in einem kleinen Eiscafé. Einen leckeren Eisbecher und ein Stückchen Torte später stiegen wir wieder auf unsere Motorräder und machten uns - auf besonderen Wunsch unseres Goldwingers Karlheinz - auf den Weg nach Eben. Karlheinz wollte in Eben unbedingt für seinen Motorradhändler (www.goldwing.de) Wildwurst einkaufen. Grund: Der freundliche Händler hatte ihm für diese Tour kurzfristig und unkompliziert eine Goldwing ausgeliehen, nachdem seine eigene "Wing" wegen eines Defekts in die Werkstatt mußte!

Eiscafé in Werfen
Eiscafé in Werfen
Eiscafé in Werfen
Eiscafé in Werfen

Um 17.30 Uhr waren wir wieder zurück in unserem Gasthof in Altenmarkt und die Funbiker saßen gemütlich beim "Tourentagfeierabendbier" zusammen. Heute hatten wir zwar "nur" 180 Kilometer gefahren, aber alle waren ausnahmslos begeistert von der erlebnisreichen Runde, die Christian mit uns gedreht hatte!

Nach dem schmackhaften Abendmenü (an dieser Stelle ein erneutes Lob an die Küche!!!) und dem von Christian spendierten "Tourentagfeierabendschnaps" waren die ersten Ausfälle an diesem Abend bereits um 21.20 Uhr (!!) zu verzeichnen. Hier stellt sich mir die Frage, ob es an der Bergluft, der Anstrengung beim Motorradfahren oder etwa am Alter (Meine Oma ging früher auch immer so früh ins Bett!) lag? Einzig Goldwing-Karlheinz, HP und Udo hielten wacker durch und diskutierten noch bis Mitternacht gewichtige Probleme des Alltags <hicks>...


  
Samstag (02.08.2008)
Rundfahrt in Kärnten

Als ich um 8 Uhr den Vorhang an meinem Zimmerfenster zurückzog traute ich meinen Augen nicht: Es regnete in Strömen und der Himmel stellte sich in einem solchen Einheitsgrau dar, dass ich für den anstehenden Tourentag nicht besonders motiviert war. Die leichten Kopfschmerzen, die hatte, schob ich auf den Wetterumschwung und ging erst einmal zum Frühstück.

Es muß tatsächlich das Wetter gewesen sein, das meine Kopfschmerzen ausgelöst hatte, denn kurz vor dem Start zu unserer Tagestour hörte der Regen und mit ihm auch mein Kopfweh auf! Der Himmel sah zwar immer noch nicht besonders vertrauenserweckend aus, dennoch brachen wir optimistisch in Richtung Süden auf. Heute wollten wir hauptsächlich im Bundesland Kärnten touren.

Als wir Obertauern hinter uns gelassen hatten, riß der Himmel auf und die Sonne zeigte ihre Kraft! Bei unserer Fahrt durch das Thomatal, einer Talfurche zwischen dem Schwarzenberg und den Lungauer Nockbergen, passierten wir das Hochofenmuseum in der Gemeinde Bundschuh. Am Ende des Tals, in St. Margarethen im Lungau, kehrten wir in der "Dr.-Josef-Mehrl-Hütte" (1720 m) des Österreichischen Alpenvereins ein und ließen uns als zweites Frühstück eine Portion Buttermilch mit Preiselbeeren servieren. Oberlecker!!!

Buttermilch mit Preiselbeeren
Buttermilch mit Preiselbeeren
Buttermilch mit Preiselbeeren (schmeckt auch dem Bart)

Danach machten wir uns auf zur Fahrt über die nur wenig entfernte Nockalmstraße. Die für die mautpflichtige Panoramastraße erforderliche "Eintrittskarte" hatten wir ja schon in der Tasche. Die Nockalmstraße schlängelt sich über 35 Kilometern zwischen Innerkrems und Reichenau durch die Landschaft und nach 52 Kehren mit maximal 12 % Steigung stößt die Straße vor Ebene Reichenau auf die Bundesstraße 95. Natürlich machten wir am höchste Punkt der Strecke, auf der Eisentalhöhe (2.042 m), einen Fotostopp - ebenso an der Glockenhütte auf 2024 m bei unserer Abfahrt in Richtung B 95 / Ebene Reichenau.

Mautstation
Nockalmstraße
Mautstation
Nockalmstraße
Eisentalhöhe (2.042 m)
Nockalmstraße
Eisentalhöhe (2.042 m)
Nockalmstraße
Letzte Rast an der Glockenhütte (2024 m)
Letzte Rast an der Glockenhütte (2024 m)
Letzte Rast an der Glockenhütte (2024 m)

Von Reichenau orientieren wir uns westlich über die B 88 nach Bad Kleinkirchheim und weiter nach Radenthein und fuhren schließlich ab Döbriach auf der B 98 entlang des Millstädter Sees über Millstadt nach Seeboden. Ab hier nahmen wir wieder die nördlich verlaufende Katschbergstraße (B 99) und steuerten über Trebesing und Gmünd unser nächstes Highlight, die Malta-Hochalm-Straße an.

Die erlebnisreiche Fahrt auf der gut 14 km langen, mautpflichtigen Malta-Hochalm-Straße führt an zahlreichen, imposanten Wasserfällen vorbei, gräbt sich durch viele in den Fels geschlagene Tunnels hindurch und schlängelt sich in engen Kehren hoch hinauf zur Kölnbrein-Staumauer auf 1.902 m. Von hier fuhren wir dann noch ein kleines Stückchen auf einem geschotterten Weg zu einer bewirtschafteten Hütte, deren Namen ich mir wegen des wenig schmackhaften Essens und er ziemlich versifften Toilettenanlage gar nicht erst gemerkt habe...

Wasserfall auf der Fahrt zur Malta-Hochalm-Straße
Wasserfall auf der Fahrt zur Malta-Hochalm-Straße
Wasserfall auf der Fahrt zur Malta-Hochalm-Straße
Ganz oben! Auf der Malta-Hochalm-Straße und am Kölnbrein-Stausee
Ganz oben! Auf der Malta-Hochalm-Straße und am Kölnbrein-Stausee
Ganz oben! Auf der Malta-Hochalm-Straße und am Kölnbrein-Stausee

Unsere Rückfahrt in das rund 100 km entfernte Altenmarkt erfolgte über Gmünd, den Katschbergpass und Obertauern. Gegen 18 Uhr beendeten wir unsere 280-Kilometer-Tour bei Sonne und blauem Himmel im Biergarten unserer Unterkunft.

Das 3-gängige Abendmenü setzte dem Tag dann noch einmal die Krone auf: einer Salatcreation mit gebackenem Camembert folgte dünn geschnittenes und knusprig gebratenes Fleisch, das mit einer feinen Pilzrahmsoße und köstlich gewürzten Röstkartoffeln serviert wurde. Zum Nachtisch gab´s Eis in einer Marzipanhülle mit Bananen-Schokomouse - alles liebevoll und künstlerisch auf einem großen Teller angerichtet. Das Auge isst mit!

Als der junge Koch am späten Abend die Küche verlies und zufällig an unserem Tisch vorbei lief, ließen wir den Mann tüchtig hochleben. Liebe Wirtsleute vom Gasthof Laudersbach: Ihr habt da einen richtigen Könner in der Küche, der den Geschmacksnerv seiner Gäste positiv zu treffen weiß!

Im Laufe des Abends verteilte der Wirt vom Biker-Gasthof Laudersbach T-Shirts als Gastgeschenk. Eine nette Geste, die jedem Biker zuteil wird, der mindestens 4 Übernachtungen gebucht hat.

Unser letzter Abend endete heuer erst gegen 0.30 Uhr. Bis dahin hatten wir fast alle Funbikertouren unseres 10-jährigen Bestehens noch einmal durchdiskutiert und auch den Entschluß gefasst, dass die kommende Tour, an einem "kurzen" Wochenende im Jahr 2009 in die Pfalz und ins Elsass führen sollte. Die Organisatoren der Tour waren auch bald gefunden: Charly und HP wollen sich darum kümmern!   

Sonntag (03.08.2008)
Altenmarkt --> Gerlospass --> Heimfahrt

Unser letzter Tag begann erneut mit Regen und diesmal waren die Wolken noch grauer als gestern morgen. Vor dem Frühstück ging ich erst einmal ans Koffer packen. Zum Glück sind Motorradkoffer nicht besonders groß und entsprechend schnell ist ein (Männer-)Koffer normalerweise eingeräumt. Trotzdem: irgendwie kam ich heute früh nicht so recht in Schwung. Lag wohl an dem langen Abend...

Pünktlich nach dem Frühstück hatte es - wie schon gestern - aufgehört zu regnen und jeder machte sich daran sein Motorrad aufzurüsten. Bevor wir dem Gasthof Laudersbach dann aber endgültig "Tschüss" sagten, versammelten wir uns noch kurz zu einem Gruppenfoto auf dem Parkplatz der Gaststätte. Eine Bikerin, die am Vorabend gerade erst mit Ihrem Mann angekommen war, war so freundlich, unsere Kameras zu bedienen.

Packen!
Packen!
Packen!
Gruppenfoto vor der Abfahrt
Gruppenfoto vor der Abfahrt

Pünktlich um neun Uhr starteten wir unsere Motoren und machten uns westwärts auf den Weg. Unsere Entscheidung, trotz des grauen Himmels keine Regenkleidung anzuziehen, erwies sich auch heute als richtig: je weiter wir nach Westen fuhren, desto mehr hellte es auf, bis schließlich kurz vor den Grimmler Wasserfällen und der 12 km langen Gerloss-Alpenstraße (B 165) wieder die Sonne vom Himmel lachte und uns kräftig einheizte.

Die Auffahrt zum Gerloss-Pass unterbrachen wir mit einem Fotostopp, als wir eine Stelle erreicht hatten, die einen wunderschönen Blick auf die Grimmler Wasserfälle erlaubte. Ein Stückchen weiter bergauf machten wir noch einmal Halt an einem Café, dessen Aussichtsplattform einen großartigen Blick über das sonnenbeschienene Zillertal erlaubte.

Stopp auf der Fahrt zum Gerloss-Pass.
Blick zu den Grimmler Wasserfällen
Stopp auf der Fahrt zum Gerloss-Pass...
...mit Blick zu den Grimmler Wasserfällen
Panoramablick ins Zillertal
Panoramablick ins Zillertal

Die vielen Kurven bis zur Passhöhe auf 1630 m hatten wir rasch bewältigt. Auch insgesamt waren wir bisher zügig vorangekommen, da bremste uns das Dorffest in der Ortschaft Gerlos etwas aus. Just bei unserer Fahrt durch die Gemeinde fand eine Festveranstaltung statt, zu deren Zweck die Durchgangsstraße gesperrt und der Verkehr angehalten wurde. Wir machten aus der Not eine Tugend und kehrten im erstbesten Café zu einem zweiten Frühstück ein (eigentlich müßte es eher Spätstück heißen, denn inzwischen war es bereits 11 Uhr).

Nach 4x Apfelstrudel "mit Schlag" und 4x Erdbeersahnetorte wurde die Straße wieder freigegeben und wir setzten bei herrlichstem Sommerwetter unsere Fahrt fort. Über Gmünd fuhren wir nach Ramsau am Ziller und auf der B 169 durch das Zillertal bis nach Strass. Weiter in nördliche Richtung passierten wir auf der B 181 den Achensee und steuerten auf die deutsch-österreichische Grenze zu. Noch bevor wir diese aber überquerten machten wir Mittagspause in einem Lokal am Straßenrand und labten uns kollektiv an köstlichem "Jungschweinbraten".

Mittagessen im Almgasthof
Stopp zum
Mittagessen im Almgasthof
am Achensee

Als wir Bad Tölz mit Fahrtrichtung München durchquerten, war es bereits kurz vor 16 Uhr - Zeit also, die restlichen noch etwa 500 Kilometer Heimweg etwas zügiger anzugehen, wenn wir nicht erst in der Dunkelheit ankommen wollten. Inzwischen war es dermaßen heiß geworden, dass sogar der Fahrtwind nicht mehr richtig kühlte.

Vorbei an München, fuhren wir auf die A 8 und wechselten am Autobahnkreuz Elchingen auf die A 7 in nördliche Richtung. Als letzten Stopp hatten wir den Autohof in Feuchtwangen-Crailsheim vereinbart. Dort wollten wir uns voneinander verabschieden und jeder sollte danach seinen Heimweg individuell fortsetzen. Leider haben drei Funbiker die Abfahrt zu dem Autohof verfehlt, so dass wir die Drei nur per Handy verabschieden konnten. Schade zwar, aber abgesehen von dieser kleinen Panne hatte die Jubiläumstour der Funbiker ihren Namen wirklich verdient. Wir hatten vom Anfang bis zum Ende Spaß und gute Stimmung, wir hatten eine tolle Unterkunft, tolle Verpflegung und mit Udo und Tourguide Karlheinz zwei tolle Organisatoren. Und: entgegen aller Prognosen gaaaaaaaanz viel Sonne! Wie war das doch gleich mit dem Sprichwort?

HPK



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