Zurück - Sardinien-Tour vom 01. - 09.05.2008
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Sardinien III

Zweimal schon hatte ich Sardinien mit dem Motorrad erkundet - 2003 und 2004. Nach 4 Jahren Abstinenz sollte die schöne Insel nun erneut Ziel einer Motorradtour sein.
Dabei hatten wir ja nach unserer letztjährigen Tour in die Pyrenäen und quer durch Frankreich eigentlich beschlossen, dieses Jahr über die Insel Korsika zu touren. Wir, das waren Ralf Weber (Saarbrücken) und ich.

Angeregt durch Reiseberichte im Internet und meine Erzählungen bei verschiedenen Begegnungen, entwickelte sich dann im Laufe des Jahres bei Ralf aber immer mehr die Lust, die eigentlich geplante Korsikatour gegen eine Tour über die südliche Nachbarinsel Sardinien einzutauschen. Kaum stand dies fest, schloss sich unserem Reisevorhaben noch ein Freund aus dem pfälzischen Bad-Dürkheim an: Hubert Hörner, genannt "Hubi". Auch ihn lockten die Berichte vom motorradfahrerfreundlichen Sardinien und jetzt wollte er dort einmal seine "GS" (pfälzisch sprich: "Gääs") ausprobieren.

Zur gemeinsamen Abfahrt am Donnerstag, 01. Mai 2008, verabredeten wir uns für 10 Uhr auf der Raststätte Malberg, entlang der A 5, Fahrtrichtung Süd. Wegen der sehr unterschiedlichen Wohnorte (Saarbrücken, Bad-Dürkheim, Westhofen), schien uns die Raststätte besonders geeignet. Und weil für mich Hubis Wohnort Bad-Dürkheim (fast) auf dem Weg lag, fuhr ich frühmorgens zunächst bei ihm vorbei, um ihn einzusammeln. Vielleicht war das ein Fehler - nicht wegen Hubi, sondern wegen meiner Brille: Kurz nach meiner Ankunft in Bad-Dürkheim zog ich nämlich meinen Helm ab und legte dazu vorher meine Brille auf einen Schrank. Als ich nur eine Minute später einen Schritt nach vorn machte, knackte es unter meinem rechten Motorradstiefel. Ein Blick auf den Fußboden offenbarte, dass sich meine Brille, die inzwischen wohl zu Boden gefallen war, in viele Einzelteilen zerlegt hatte... Dumm gelaufen! Und noch dümmer gelaufen: Ich hatte keine Ersatzbrille dabei! Also: Umdrehen, knapp 60 km zurück nach Westhofen fahren und Ersatz holen!

Während ich wieder nordwärts fuhr, setzte sich Hubi schon in Richtung Süden in Bewegung. Trotz allem Ungemach - nur wenig nach 10 Uhr saßen wir alle zusammen bei einem Capuccino auf der Raststätte Malberg und die gemeinsame Tour nach Sardinien konnte beginnen!

Bei sonnigem Wetter überquerten wir schon bald die schweizer Grenze. Unser zügiges Fortkommen schien kurz vor dem St. Gotthard-Tunnel jäh unterbrochen zu werden - "90 Minuten Wartezeit" prophezeiten uns die elektronischen Schilder über der Autobahn. Als wir dann endlich am St.-Gotthard ankamen, war glücklicherweise aber alles nur halb so schlimm. Zähfliesend aber ohne wirklichen Stopp konnten wir den Tunnel mit nur geringem Zeitverlust durchfahren.

Rast bei St. Gotthard Süd

Am späten Nachmittag verließen wir die Autobahn A7, passierten die Mautstelle vor Genua und um 18.30 Uhr waren wir am Fährhafen. Weil wir bezüglich unserer Aufenthaltsdauer auf Sardinien noch unentschlossen waren, kauften wir uns zunächst nur ein One-Way-Ticket der staatlichen Fährgesellschaft Tirrennia. Die Fähre ins sardische Porto Torres verließ den Hafen von Genua kurz nach 20.30 Uhr, während wir uns im Bordrestaurant bei Bier und Lasagne labten. Unsere Motorräder waren derweil im Bauch des Schiffes festgezurrt. Nach dem abschließenden Besuch der Bordbar, in der wir den nächsten Reisetag planten, holten wir uns eine Mütze Schlaf auf unseren Luftmatratzen, die wir in einem großen Saal der Fähre hergerichtet hatten. Inzwischen war es Mitternacht.

   
Motorräder verzurren
   
   
Alle Mann an Bord
   


  

Ab in die Bar...

   
... und dann in die Heia!
   

Freitag, 02. Mai 2008: Pünktlich um 07.00 Uhr legte die Fähre im Industriehafen der nordwestlich gelegenen Stadt Porto Torres an. Eine gute Stunde zuvor hatte uns der Bordlautsprecher bereits geweckt, so dass wir noch die Gelegenheit hatten, vor dem Verlassen des Schiffes ordentlich zu frühstücken.

Nachdem unsere Motorräder von der Fähre gerollt waren, steuerten wir erst einmal die Stadt Alghero an. Zwar hatten wir blauen Himmel und Sonnenschein, aber es war dennoch verdammt frisch. In Alghero füllten wir unsere Tanks und fuhren danach weiter an die nahe Westküste und folgten schließlich der kleinen, kurvigen Küstenstraße ins etwa 50 km südlich gelegene Städtchen Bosa. Auf der dortigen "Piazza Constittone" hielten wir am späten Vormittag die obligate Einkehr in das Eiscafé, das mir schon aus 2003 und 2004 bekannt war. Ein Eis später machten wir uns wieder auf den Weg.

Entlang der Westküste,
auf dem Weg nach Bosa
Am Eiscafé in Bosa  

Inzwischen war es ziemlich heiß geworden. Unser Tagesziel hieß Gonessa, ein kleiner Ort im Südwesten Sardiniens. Dort hatte ich bereits 2004 in der Agritourismo "Lo Sperone" gewohnt und sehr gute Erinnerung an Kost und Logie. Also wollten wir versuchen, dort wieder für ein paar Tage ein Zimmer zu bekommen. Von Gonessa aus wollten wir dann Sardiniens Süden erkunden und anschließend ins Gennargentu Gebirge - also die Mitte Sardiniens - verlegen.

Auf unserer gemütlichen Fahrt nach Süden machten wir zur Mittagszeit einen ausgiebigen Stopp in einer kleinen Ortschaft. In einem kleinen Laden kauften wir Proviant ein und ließen uns unter einem großen, schattenspendenen Baum auf dem Marktplatz zum idyllischen Mittags-Picknick nieder.

   
Picknick unterwegs
  

Über Nebenstraßen fuhren wir weiter bis kurz vor Oristano. Weil uns inzwischen die Zeit etwas davon lief (vielleicht war das Picknick etwas zu ausgiebig?), wechselten wir hinter Oristano auf die Schnellstraße und fuhren diese ein Stück bis zur Abfahrt bei Guspini. Dann schlängelten wir uns wieder auf kleineren Straßen durchs Land. Für die Fahrt durch das Städtchen Guspini hatte Ralf extra sein Garmin-Navigationssystem programmiert. Eigentlich sollte die Reise ja nun direkt nach Fluminimaggiore und weiter nach Iglesias gehen, stattdessen standen wir - amüsiert über die zuverlässige Wegführung - in einer hochgelegenen Sackgasse, direkt vor einer Telefonstation mit herrlichem Ausblick über Guspini. Ein idealer Punkt für eine kleine Pause.
    

    
Sackgasse! Herr Garmin hat sich verfahren...
  
   
Blick über Guspini
   

Schließlich haben wir sie dann doch noch gefunden, die richtige Straße nach Fluminimaggiore. Was jetzt kam, war ein einziges Kurvenfeuerwerk. Auf fast 30 Kilometer reihte sich hier eine Biegung nahtlos an die nächste. Aber das war noch nicht alles: es folgten weitere 25 Kilometer Kurven, als wir von Fluminimaggiore nach Iglesias fuhren. Puhhh! Am Ortseingang von Iglesias hielten wir dann auch erst einmal an, um durchzuatmen! Klasse Wetter - klasse Straßen - klasse Kurven - was will man mehr? Die Augen meiner beiden Weggefährten glänzten und ich glaube, wäre es nicht schon dem Abend entgegen gegangen, sie wären die Strecke am liebsten nochmal gefahren...

Gegen 17.00 Uhr waren wir in der nur wenige Kilometer neben Iglesias gelegenen Ortschaft Gonnesa und auf Anhieb fanden wir auch das von uns anvisierte Agriturismo "Lo Sperone" (Agriturismo Lo Sperone, Statale 126, Gonnesa, Tel. 0781-36247). Hier hatte man noch Zimmer für uns frei - für jeden gab´s sogar ein Doppelzimmer zur alleinigen Benutzung - und die Chefin des Hauses erinnerte sich sogar noch daran, dass ich 2004 schon einmal hier war...
   

  
Ankunft in Gonessa im "Lo Sperone"
  

Nach unserem Check-In machte ich mich mit Hubi noch einmal ganz kurz auf den Weg ins Zentrum von Gonessa. Während Ralf sich daheim unter der Dusche kühlte, besorgten wir in einem Supermarkt kühles Bier, etwas Wein und reichlich Wasser. Der Abend war gerettet!

20 Uhr - Essenzeit im "Lo Sperone"! Wie schon von 2004 gewohnt, tischte das Wirtsehepaar tüchtig auf. 1. Gang: Zucini-Ei-Käse-Omlettes, Bauchspeck, Oliven, Käse, Brot, dazu leckerer Rotwein u. Aqua Frizzante (zu deutsch: Mineralwasser mit Kohlensäure); 2. Gang: Nudeln mit Tomaten und Käse; 3. Gang: Grillfleischplatte mit Bratkartoffel; 4. Gang: Obstplatte; 5. Gang: Kaffee, 6. Gang: Grappa und/oder Limoncelli und/oder Mirto - wir haben uns für das "und" entschieden <hicks>.

Beim gemütlichen Abendessen ließen wir noch einmal den vergangenen Tag revuepassieren und planten den kommenden.


     
Grillplatte im Lo Sperone



HP und Hubi
   

   
Hubi, Dino und HP
   
   

Samstag, 03.05.2008: Wir kamen erst gegen 9 Uhr aus den Betten und nach dem Aufstehen hatte ich noch etwas schwere Beine. Ich tippte darauf, dass der gesunde, lange Schlaf an der frischen Landluft liegen mußte, die Anderen dagegen meinten, es könne auch vom Grappa herrühren. Ich weiß es nicht! Auf jeden Fall saßen wir bis kurz nach 10 Uhr am Frühstückstisch und studierten nochmal die Landkarte von Sardiniens Süden. Heute wollten wir zunächst die nur wenig südwestlich unseres Wohnortes gelegene (Halb)Insel San Antioco besuchen und anschließend unsere Fahrt entlang der Costa Sud fortsetzen. Gegen 11 Uhr waren wir startklar und schon eine Stunde später stellten wir unsere Motorräder am Hafenkai des 50 Kilometer entfernten Städtchens San Antioco ab.

Nach dem Bummel entlang der Fischerboote und einer Pause in einem schattigen Straßencafé machten wir uns über die Staatsstrasse SS 126 auf den Weg nach Calasetta - dem nördlichsten Küstenort der Insel Sant´Antioco. Zunächst kreuzten wir etwas durch den in Quadraten (vergleichbar mit der Stadt Mannheim) angelegten Dorfkern und dessen schmale Gassen, bevor wir eine Badebucht am Ende des Ortes ansteuerten. Aufgrund seiner interessanten Küste und dreier wunderbarer Strände mit feinstem Sand und sehr geringer Wassertiefe ist Calasetta das zweite touristische Zentrum der Insel Sant'Antioco.

   
Fischerboot in San Antioco
   
   
Kaffeepause
   

Der Rückweg führte uns am Hafen vorbei und schließlich über die SS 126 zurück nach San Antioco. Hier besorgten wir uns in einem kleinen Supermarkt die Zutaten für unser Mittags-Picknick und setzten dann unsere Tagestour in Richtung Teulada und schließlich entlang der Costa de Sud fort. Dort legten wir in einer Straßenbucht mit Blick aufs Meer eine größere Pause ein und ließen uns den Einkauf aus San Antioco schmecken. So gestärkt rollten wir weiter auf der kurvenreiche Küstenstraße nach Osten. Freilich legten wir dabei immer wieder kurze Stopps ein, um die wunderschönen Ausblicke zu geniesen und Fotos zu machen.

Irgendwann machten wir dabei natürlich auch einen kurzen Abstecher und bogen rechts in die Badebucht "Torre de Chia" ein. Hier lud eine Holzbaracke am feinen Sandstrand zu einer längeren Pause bei Cola und Kaffee ein. Hubi testete derweil auch gleich mal die Wassertemperaturen!


  
Am Strand von Torre de Chia
   

   
Hubi testet die Wassertemperatur
   

  
Ralf
     

So schön dieser Müßiggang auch war - irgendwann mußten wir uns wieder auf den Weg machen. Schließlich war es inzwischen später Nachmittag und weil wir jetzt am südlichsten Punkt unserer Tagestour standen, hatten wir wieder einen entsprechend langen Rückweg durchs Landesinnere vor uns.

'Links ab, immer nördlich, mitten durch die Berge, bis nach Teulada lautete jetzt die Devise. Es machte tierischen Spaß, die Maschine auf der kurvenreichen, gut ausgebauten und kaum befahrenen Straße abwechselnd in link-/rechts-Schräglage gen Norden zu bewegen.
Den gleichen Spaß hatten wir dann noch einmal auf der Strecke zwischen Teulada und Siliqua: 50 Kilometer Kurve an Kurve verlangten von uns erneut höchste Konzentration! Auf der Strecke begegneten oder folgten uns zahlreiche Motorradfahrer und wir kamen auch an einigen gut besuchten Motorradtreffs (Kneipen) vorbei.

Auf dem Weg nach Siliqua

Ab Siliqua wurde das Land wieder flach und die Straßen weitgehend gerade. Das veranlasste uns, ein kurzes Stück auf der Schnellstraße in Richtung Iglesias / Gonnesa zu fahren, um etwas Zeit einzuholen. Wir verließen die Schnellstraße wieder bei Domusnovas. Eigentlich wollten wir hier die Grotte di San Giovanni besichtigen, aber wir fanden die Zufahrt nicht. Und weil es inzwischen schon fast 18 Uhr war, brachen wir die Suche ab und fuhren zurück zu unserer Unterkunft in Gonnesa. Heute hatten wir immerhin rund 280 km gefahren.

Das Abendessen im Lo Sperone war wieder üppig und lecker: 1. Gang: Eingelegte Artischocken, Oliven, Speck, Salamiwurst, Käse; Gang 2: Ravioli mit Butter, Tomaten u. Käse; 3. Gang: gebackene Auberginen, Wurst-Fleisch-Spieß gespickt mit grünem Paprika, dazu Rotwein nonlimit und Brot. Nach dem Essen reichte man uns noch Grappa und Limoncello zur Verdauung.

Bevor wir den Tag aber endgültig beendeten, zogen wir uns ins Foyer unserer Unterkunft zurück und diskutierten bei Rotwein den Zusammenschluss des Saarlandes mit Rheinland-Pfalz. Um kurz nach 1 Uhr gingen wir ins Bett, ohne dass wir eine Einigung erzielt hatten.


Nächtliche Diskussionsrunde im Foyer:
"Soll das Saarland zu Rheinland-Pfalz?"
   
   
Hubis Meinung: "Ball flach halten!"
    

Am Sonntag, 04.05.2008, ist es schon 10 Uhr, als ich das erstemal auf die Uhr schaue. Ich habe einen leichten Brummschädel. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, wenn ich gestern abend den vom Padrone spendierten Limoncello oder den Grappa ausgelassen hätte - oder Beides...
Auch die zwei anderen Jungs stehen erst jetzt auf und machen einen ähnlich zerknitterten EIndruck. Heute Abend gibt's nur Wasser, schwören wir uns!

Um halb 11 Uhr gehen wir frühstücken und beschliessen dabei, den Motorradtag heute ruhig anzugehen. Eine Stunde später sitzen wir auf den Motorrädern und fahren los. Uber eine Panoramastrasse geht es entlang der Steilküste bis Buggeru. Immer wieder unterbrechen wir die Fahrt zum Fotografieren, weil die Blicke über die Küstenlinie einfach grandios sind. In Buggeru steuern wir den Hafen an und halten Einkehr in einem Ristaurante. Nach einer Portion leckerer Meeresfrüchte setzten wir die Fahrt fort. Als wir wenig nördlich von Buggero einen breiten Sandstrand passierten, will Hubi hier unbedingt eine Siesta machen. Also: Mopeds parken und ab in den Sand! Die Sonne brannte unerbittlich und es war heiß. Kein Wetter für Leute in Motorradkleidung. Entsprechend hielt sich meine Begeisterung in Grenzen. Trotzdem: Ralf und Hubi lagen schneller im Sand, als ich gucken konnte. Aber irgendwie hielten sie es dort dann doch nicht ganz so lange aus. Entweder war es mein Quängeln oder die heiße Sonne - jedenfalls setzten wir unsere Fahrt schon bald wieder fort.
Wir passierten die Ortschaft Fluminimaggiore und bogen auf dem Weg nach Iglesias links ab zum Tempio de Antas. Nach Besichtigung der heiligen Stätte unternahmen wir den Versuch, über einen unbefestigten Weg zum verlassenen Dorf Malacazetta zu fahren. Der Weg dorthin war allerdings so sehr ausgewaschen, dass es schwer fiel, die Maschinen bei langsamer Fahrt zu manövrieren. Nur Hubi hatte mit seiner "Gääs" eine richtige Spaßfahrt. Entsprechend fuhr er dann auch das letzte Stück zum Dorf alleine weiter, während Ralf und ich derweil auf seine Rückkehr warteten. Nach ca. 45 Min. stand er wieder bei uns und präsentierte seine Fotos von Malacazetta.



Panoramastraße nach Buggeru
   

   
Einkehr am Hafen von Buggeru
    

   
ohne Worte
   

   
Motorradfahrers Strandpause (nix für HP!)
   

   
Fahrt nach Fluminimaggiore
    

   
Tempio de Antas
    

Gegen Abend setzen wir unsere Fahrt nach Iglesias fort und bald waren wir wieder in unserer Unterkunft. Wie immer ließen wir beim mehrgängigen Abendmenü (Gang 1: Oliven, eingelegte Artischocken, Salami, Käse, Brot; Gang 2: Minestrone mit Parmesan, Gang 3: Gegrilltes Fleisch; Gang 4: Obst, danach Kaffee und ein Grappa) den Tag Revue passieren und planten die Strecke für den kommenden Tag, an dem wir uns in Genargentu Gebirge - also der Mitte Sardiniens - aufmachen wollten.

Heute, an unserem letzten Tag im Süden waren wir insgesamt nur 90 km gefahren! Dafür hatten wir aber sehr viel Landschaftspanorama und sehr gemütliche, ausgiebige Pausen gehabt.

Ein Ferkel
   

Montag, 05.05.2008: Noch bevor der Wecker klingelte, weckten mich die vielen Hähne, die auf dem Hof von Lo Sperone herum liefen. Es schien, als wollte einer den anderen mit seinem Krähen übertönen - das Ganz allerdings schon um 6 Uhr!

Tja, vermutlich waren die Hähne auch schon an den vergangenen Tagen da, aber die Müdigkeit der Tagestouren, sowie der Rotwein und der Grappa bei den täglichen Abendessen machte mich diesbezüglich bisher wohl etwas unempfindlicher als das jetzt der Fall war..

Schon vor dem Frühstück, das wie immer recht einfach ausfiel (Kaffee, Milch, Zwieback, Butter, Marmelade und ein paar Bisquits), packten wir unsere Koffer und machten die Motorrader reisefertig. Um 9 Uhr waren bereits auf den Weg Richtung Gennargentu-Gebirge. Mit dabei hatten wir eine Grussbotschaft des "Lo Sperone"-Wirtes Bernardo (genannt "Dino"), die an seinen Freund E. Antioco - genannt "Goio" - in der Ortschaft Desulo gerichtet war. Falls wir in Desulo vorbei kommen würden, sollten wir den Brief überbringen.

Unsere Fahrt führte nordwärts über Vallermosa nach Barumini. Hier besichtigten wir die Nhuraghe Nuaxi - ein Weltkulturerbe.

Nhuraghe Nuraxi
Auf Besichtigungstour   

Über hügelige Landschaft, aber überwiegend auf geraden und sehr gut ausgebauten Strassen erreichten wir am frühen Nachmittag Laconi. Im Ristaurante "Paradiso" kehrten wir zum Mittagsmenü ein. Bald danach erreichten wir das Städtchen Aritzo. Gleich am Ortseingang fragten wir nach dem Weg zur Agriturismo "Aradoni". Die Adresse dieser und anderer potentieller Unterkünfte hatten wir uns im Vorfeld der Reise aus dem Internet besorgt. Auf diese Weise hätten wir leicht eine Übernachtungsmöglichkeit nach der anderen gezielt anfahren können, sofern dies (z.B. weil ausgebucht) notwendig geworden wäre.

Unsere Frage nach der Agriurismo "Aradoni" entlockte dem Passanten eine überraschend präzise Wegbeschreibung: fahren Sie durch Aritzo hindurch, dann durch Belvi hindurch, dann nach ca. 2,5 km - 80m vor einem unbeschrankten Bahnübergang - rechts den Berg hinauf. Volltreffer! Die Agriturismo bestand aus einem Rundbau in dem das geschmackvoll ausgestattete Restaurant untergebracht war. Die Gästezimmer waren eigentlich Gästehäuser, nämlich mehrere kleine, runde Natursteinhütten an einem Berghang mitten im Wald. Jedes der komfortablen Häuschen beherbergte ein großes Schlafzimmer mit riesigem Doppelbett und alten Stilmöbeln, sowie ein modern ausgestattetes Bad mit Dusche u. WC (Adresse: Agriturismo Aradoni, Fam. Manca, 08031 Aritzo, Tel. 0784/629877, Handy 329/8826809 u. 333/4315027, www.aradoni.it; Email: Aradoni@tiscali.it; Sohn Alessandro Manca spricht sehr gut Englisch).



Agriturismo "ARADONI"
   


Unterkunft in Steinhütten (DZ mit Dusche/WC)
   


Restaurant
   


Restaurant
   


Alessandro mit Köstlichkeiten des Hauses
   


Hubi und HP
    

Nach Bezug unserer Hütten, die nur über einen steilen, unbefestigten Waldweg zu erreichen waren und ein bischen Mut zur Bergauffahrt mit dem Motorrad abforderten, machte ich mit Hubi noch eine kleine Rundfahrt in der Umgebung. Ralf wollte sich den steilen Weg bergab mit dem Motorrad nicht gleich noch einmal antun und zog es vor, erst einmal bei der Hütte zu bleiben und zu relaxen.

Hubi und ich fuhren zurück nach Aritzo und bogen hinter dem Städtchen links ab zum "Passou Tresou". Die schmale Straße führte steil bergauf und immer wieder konnten wir schöne Ausblicke über die Berge des Gennargentu genießen. Nach einigen Kilometern, teilte sich die Straße auf der Passhöhe und ließ uns ratlos stoppen. Geradeaus? Links? Was war wohl der kürzeste Weg zurück zur Unterkunft? Vermutlich sah man uns die Fragezeichen in den Augen an, denn plötzlich stoppte neben uns ein kleines Allradfahrzeug, besetzt mit einem älteren Ehepaar und es ertönte in reinstem Deutsch die Frage, wo wir denn hin wollten? Wir haben nicht schlecht gestaunt über diese freundliche Begegnung! Des Rätsels Lösung: Das italienische Ehepaar hatte 40 Jahre lang in Nürnberg gelebt und war erst kürzlich wieder in die sardische Heimat zurück gekehrt. "Nehmt Grüße mit nach Deutschland", riefen Sie uns zu, als wir uns auf den von ihnen empfohlenen Rückweg über Desulo zu unserer Agriturismo machten.

Begegnung auf dem Passou Tresou:
"Nehmt Grüße mit nach Deutschland!"

Die Straße nach Desulo zog sich schmal und steil bergab, war aber dennoch gut befahrbar. Am Ortseingang von Desulo hielten wir Einkehr in einem kleinen Café und fragten die Einheimischen nach "Goio", für den wir ja noch den Gruß vom "Lo Sperone" dabei hatten. Wenn wir jetzt schonmal in Desulo waren, war das die ideale Gelegenheit zum Besuch bei Dinos Freund.

Desulo hat die steilsten Straßen, die ich je in meinem Leben gesehen, geschweigedenn befahren habe. Es war beeindruckend und forderte uns und unseren Mopeds zugleich fahrtechnisch einiges ab! Um unseren Gruß an "Goio" überbringen zu können, mußten wir - der Wegbeschreibung der Einheimischen folgend - zunächst eine gepflasterte Straße steil bergab fahren. Und wenn ich hier schreibe, dass das Gefälle dabei mehr als 45 Grad betrug, dann mag das Unglaublich klingen - es war aber so! Nachdem wir diese Straße und die darin befindliche scharfe Rechtskurve gemeistert hatten, fuhren wir durch kleinste Gassen bis wir schließlich vor dem Haus von "Goio" standen.

Leider war Goio nicht zu Hause und so übergaben wir die Grußbotschaft an einen alten Mann, der mit seinem Hund vor Goios Haus spazierte und uns versicherte, dass er Goio gut kennen und den Gruß auch tatsächlich abliefern würde.

Der Blick von Goios Haus im Ortskern hinauf in Richtung Hauptstraße ließ erahnen, welch steile Auffahrt uns jetzt wieder bevorstand. Die kleinen, zunächst sanft ansteigenden Straßen mündeten bald in eine etwas breitere, von Löchern durchsetzte Asphaltstraße. Diese widerum führte extrem steil bergauf (50 - 55 Grad?) zur Hauptstraße. Erster Gang, Anlauf nehmen, hoffen, dass man auf dem Anstieg nicht zum Anhalten gezwungen wird - und schon ist man oben! Ich glaube, vor Desulos steilen Straßen hatte sogar Hubi mit seiner wendigen GS Respekt. Trotzdem hat´s Spaß gemacht und wir haben ernsthaft überlegt, nochmal eine Tour nach Desulo zu unternehmen. Schade nur, dass wir Goio nicht kennen gelernt haben. Und schade auch, dass ich ausgerechnet hier in Desolu keine Bilder gemacht habe!

Gegen 19 Uhr waren wir wieder bei unserer Unterkunft und hatten dem zurück gebliebenen Ralf natürlich viel zu erzählen. Allerdings war er von unserer Idee, am nächsten Tag nochmal durch die Straßen von Desulo zu fahren, nicht ganz so begeistert wie wir...

Zum Abendessen gab es Panna Catasao, Sardischer Weichkäse, Schinken, Hartwurst, Oliven, Fladenbrot (Coccoi), danach Pasta mit Tomaten u. Käse, schließlich magere Bauchfleischscheiben, Salat, Tomaten, anschließend Obst, Kaffee und Degestiv nonlimit (Grappa, Limocello, Mirto). Zu allem wurde natürlich Wein serviert und wer hier denkt, dass man aus dem vorstehend Aufgezählten nur eine Auswahl nehmen konnte, der irrt! Das Essen gabs in dieser Reihenfolge...

Panna Catasao, Coccoi und Weichkäse...

... gefolgt von Schinken und Hartwurst

Alessandro, Sohn des Hauses und ein überaus netter und sehr unterhaltsamer Bursche, leistete uns beim Abendessen Gesellschaft. Bis kurz vor Mitternacht führten wir mit ihm interessante Gespräche (in englischer Sprache), dann marschierten wir mit rotweinschweren Beinen bergauf zu unseren Hütten im Wald. Das Frühstück hatten wir für 9 Uhr bestellt.

 

Dienstag, 06.05.2008: Um 8.25 Uhr klopfte Hubi an die Tür meiner Hütte. Im Haus herrschte bis dahin absolute Ruhe, draußen war nur ganz leise Vogelgezwitzscher zu hören - beste Voraussetzungen eigentlich, für einenlangen Schlaf. Als ich die Tür öffne, ist es draussen bewölkt.

Wir schafften es tatsächlich, pünktlich um 9 Uhr am Frühstückstisch zu sitzen und schon eine Stunde später fuhren wir den steilen Betonweg der Agriturismo hinunter zur SS 295 und bogen nach rechts ab. Unser Tagesziel hieß Orgosolo, ein Ort im Zentrum des zerklüfteten Supramonte-Gebirges. Orgosolo ist hauptsächlich als das Dorf der Murales bekannt. Murales sind Wandgemälde, die auf Hausfasaden Zeugnis vergangener Ereignisse liefern. Dabei sind sowohl weltpolitische Ereignisse wie auch dorfgeschichtliche Ereignisse Gegenstand der rund 150 Gemälde. Aber noch waren wir nicht dort, denn bis Orgosolo hatten wir rund 60 kurvige Kilometer zurückzulegen.

Auf dem Weg nach Orgosolo fuhren wir noch einmal durch das Bergdorf Desulo. Diesmal "stürzten" uns aber nicht über die steilen Straßen in den alten Dorfkern, sondern blieben auf der Hauptstraße, die uns nach Fonni und - mit einigen Fotostopps an Panoramapunkten - weiter nach Orgosolo führte.

 Orgosolo

Wir erreichten Orgosolo zur Mittagszeit. Zahlreiche Busse, die am Ortseingang parkten zeigten uns, dass wir nicht die einzigen Touristen im Ort waren. Bevor wir uns aber zur Besichtigung der Wandgemälde aufmachten, kauften wir erst einmal in einem Supermarkt ein, fuhren bergauf zu einem oberhalb des Dorfes gelegenen Picknickplatz und genossen dort Brot, Schinken, Mortadella und Käse.

   
Picknick oberhalb von Orgosolo
   

Bei der Rückfahrt ins Ort fing es plötzlich an, leicht zu regnen. Das Tröpfelwetter sollte uns für den Rest des Tages begleiten...

Als wir in Orgosolo angekommen waren, fuhren wir mit unseren Motorrädern zunächste eine Runde durch die schmalen Gassen. Auf dieser Rundfahrt haben wir uns dann kurz aus den Augen verloren. Hubi hatte einen kurzen Stopp von Ralf und mir nicht mitbekommen und war alleine im Labyrinth der engen Gassen verschwunden. Nach kurzer Suche traf ich Hubi schließlich wieder. Er stand mit seinem Motorrad bei einer Polizeistreife und erstattete gerade Anzeige, weil man ihm eben den Helm geklaut hatte... Wie es dazu kam? Nachdem Hubi gemerkt hatte, dass er uns verloren hat, hielt er kurz an, legte seinen Helm aufs Motorrad und versuchte uns mit seinem Handy anzurufen. Diesen kurzen Moment nutzte ein Jugendlicher dreist aus, nahm im Vorbeigehen Hubis Helm an sich und rannte davon.

Der Tatort des Helmklaus

Es regnete, Hubi hatte keine Helm mehr und in Orgosolo gab es keine Helme zu kaufen! Also zogen wir uns erst einmal in ein Café zurück und besprachen dort die Lage. Die Polizisten hatten uns empfohlen, im 20 km entferten Nuoro einen neuen Helm zu kaufen. Allerdings war für Hubi die helmlose Fahrt durch den Regen nach Nuoro nicht machbar. Also warteten Ralf und ich im Café, während Hubi mit meinem Helm nach Nuoro startete. Rund zwei Stunden später war er wieder da - mit neuem Helm und glücklich, weil es inzwischen auch aufgehört hatte, zu regnen. Obwohl es inzwischen nicht mehr regnete, war uns die Lust auf Orgosolo vergangen. Außerdem war es inzwischen auch schon später Nachmittag geworden. Wir beschlossen daher, uns wieder auf die Rückfahrt über die SS 389 via Fonni, Ovodda, Tonara und Belvi zu unserer Agriturismo zu machen. Gegen 19 Uhr kamen wir dort an und schon um 20 Uhr saßen wir mit reichlich Erzählstoff ausgestattet beim Abendessen im Restaurant.

 

Mittwoch, 07. Mai 2008: Heute verließen wir unsere Unterkunft kurz vor 10 Uhr. Wir waren unterwegs nach Arbatax, einem Städtchen an der Ostküste Sardiniens und hatten bis dahin rund 100 Kilometer vor uns.
Südlich von Aritzo bogen wir links ab nach Seulo und fuhren am Berghang oberhalb einer tiefen Schlucht entlang. Von der wunderschönen Landschaft und den beeindruckenden Panoramen waren wir so überwältigt, dass wir viele Fotostopps machten.

   
Auf dem Weg nach Arbatax
   

Die Bergstrasse stieß in Höhe Sadali auf die SS 198. Hier hielten wir uns links und fuhren durch ungezählte Kurven weiter bis zu einem Abzweig in nördliche Richtung und durchquerten dann den Nationalpark. Über den Monte Tonnerie (1323 m) und den Monte Perda Liana (1293) fuhren wir vorbei am Lago Alto Lumendosa zur N 389. Dabei kamen wir unterwegs sogar an einer Herde frei laufender Pferde vorbei. Über Lanussei, Ilbono und Tortoli erreichten wir irgendwann die Küste.

   
Oben: Durch den Nationalpark (Parco Arceolico Ardasi)

Unten: Die roten Felsen von Arbatax / Pause in einem Eiscafé

Nachdem wir dem Wahrzeichen von Arbatax, den roten Felsen, einen Besuch abgestattet hatten, gönnten wir uns zunächst eine ausgiebige Pause in einem Eiscafé bevor wir uns gegen 16 Uhr wieder Richtung Heimat aufmachten.

Über eine Nebenstrasse erreichten wir Villagrande, fuhren weiter zur SS 389 und schliesslich nordwärts Richtung Fonni. Nach einigen Kilometern auf der neuen, schnurgerade SS 389 folgten wir der alten Passstrasse zum Passo di Caravai. Unsere Auffahrt zum Gipfel war kilometerlang begleitet von dicht gesähten Hinterlassenschaften der ortsansässigen Rindviecher und verlangte uns so manches Ausweichmanöver ab.

Am Ortseingang von Fonni gönnten wir uns noch einmal eine Pause in einem Café, bevor wir uns auf das letzte Wegstück über die Passstraße des Arcu Guddetorgiu und das Bergdorf Desulo zu unserer Agriturismo machten.

  
Der letzte Abend in der Agriturismo Aradoni
  

    
Donnerstag, 08. Mail 2008: Ab 07.30 Uhr herrschte reges Treiben in den beiden kleinen Häuschen des Agritourismo Aragoni - wir packten! Nach dem Frühstück folgte die herzliche Verabschiedung von der Vermieterfamlie und besonders von deren Sohn Alessandro, welcher uns in den letzten Tagen jeden Abend Gesellschaft gleistet hatte und mit dem wir so viele tolle Gespräche hatten. Kurz vor 10 Uhr rollten wir in Richtung Fonni und dann schnurstracks zur Nordküste.

Gegen 15 Uhr erreichten wir nach kurviger und von einigen Kaffeepausen unterbrochener Fahrt die Küstenstadt Castelsardo, über der sich eine mächtige Festung erhebt. Vor unserer endgültigen Rückfahrt zum Hafen von Porto Torres versuchten wir in einem kleinen Lokal vor Castelsardo noch rasch eine Pizza zu essen. Allerdings vegebens: die verlockende Pizzeria hatte zu! Statt Pizza gab es schließlich Toast mit Schinken und Käse in einer kleinen Bar in Strandnähe.

   
In Castelsardo
   

Gesättigt folgten wir danach der Küstenstraße ins ca. 35 km entfernte Porto Torres. Im Hafenbüro der "Tirrenia-Linies" kauften wir uns Tickets für die Überfahrt nach Genua und stellten uns zur Einschiffung am Kai an.

   
Ölkontrolle
   
   
Einschiffung
   
  
Motorradsicherung im Schiffsbauch
   
   
Unser Bett (Luxusklasse)
    

Mit ein wenig Verspätung lief die Fähre kurz vor 21 Uhr aus. Zu dieser Zeit ließen wir uns bereits das Abendessen im Bordrestaurant schmecken. Im Gegensatz zur ersten Fährüberfahrt, war es heute abend etwas windig draußen, so dass das Schiff leicht hin und her schwankte. Es war wohl die Mischung aus den vielen gefahren Kurven, der heute zahlreich zurück gelegten Kilometer, dem guten Essen, dem erfrischenden Bier an der Schiffsbar und dem jetzt gemütlich schwankenden Schiff, dass uns schon kurz nach 22 Uhr die Müdigkeit derart übermannte und wir zu unseren Schlafplätzen marschierten. Mit unseren Luftmatratzen hatten wir es uns wieder zwischen den Sitzen in der 1. Klasse bequem gemacht.

 

Freitag, 09. Mai 2008: Gegen 6 Uhr früh weckte uns der krächzende Bordlautsprecher, als er die baldige Ankunft in Genua verkündete - genügend Zeit noch, unsere Habseligkeiten zusammen zu packen und uns mit einem ordentlichen Frühstück im Bordrestaurant für die anstehende Heimfahrt zu stärken.

Ein paar Brötchen und Croisants später machten wir uns auf den Weg in den Schiffsbauch, um auf Deck 4 unsere Motorräder reisefertig zu machen. Beim Einlaufen in Genua hatte die Fähre erneut leichte Verspätung. Erst gegen 7.30 Uhr öffnete sich die Rampe des Schiffes.

In dichtem Autogewühl schängelten wir uns durch die Straßen von Genua bis zur Autobahn und schließlich weiter über Mailand nach Chiasso in der Schweiz.

Letzte Rast:
Mittagessen in einem
schweizer Restaurant

Ralf fuhr ab Basel über die französische Grenze und nahm für seinen Heimweg nach Saarbrücken die durch Frankreich führende A 35. Hubi und ich fuhren über den deutschen Grenzübergang und auf der A 5 nördlich bis zur Anschlußstelle Achern. Dort überquerten wir den Rhein nach Frankreich, fuhren ein Stück auf der verkehrsarmen A 35 in Frankreich und zuletzt auf der deutschen A 65 über Landau gen Heimat. Wir verabschiedeten uns auf der Raststätte "Pfälzer Weinstraße" an der A 65 und waren zwischen 19 Uhr und 19.30 Uhr daheim.

Insgesamt haben wir bei dieser Tour rund 2200 km zurück gelegt und ich glaube auch für meine beiden Mitstreiter sagen zu können: Jeder einzelne Meter hat sich gelohnt - es war wieder eine klasse Tour!


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