Zurück - Funbikertour 2009 "Pfalz-Elsass"

  
Unterwegs in der Pfalz und dem Elsass
(Fr., 05. Juni - So., 07. Juni 2009)

Es schien, als würde es der Wettergott in diesem Jahr gut mit uns meinen - zumindest als wir uns am Freitag, den 05. Juni 2009, zur jährlichen Funbikertour bei mir in Westhofen trafen. Nach einem kurzen Begrüßungsumtrunk rollten am späten Nachmittag 13 Motorräder bei strahlendem Sonnenschein und milden Temperaturen gen Westen, also dem Pfälzer Wald entgegen.

Aufbruchstimmung
in Westhofen

Die in diesem Jahr von Karlheinz Manns und mir organisierte Fahrt führte zunächst über Kirchheimbolanden nach Dannenfels und mit einem Abstecher über den Donnersberg, den mit 687 m ü. NN höchsten Berg der Pfalz, weiter in den Rockenhausener Ortsteil Marienthal.

Aufgrund einer Baustelle in der Ortsdurchfahrt übte die Gruppe hier nun zunächst einmal das Fahren auf Schotterstrecken und das Wenden in engen Straßen, bevor es über einen als Umleitungsstrecke ausgewiesenen Wirtschaftsweg südwärts hinauf nach Falkenstein ging. Die Anhöhe kurz vor Falkenstein bot einen prächtigen Blick über den Pfälzer Wald, bevor sich die Strasse dann mit rund 21 Prozent Gefälle hinunter in die kleine Gemeinde und weiter durch ein kleines Tal nach Imsbach windet.

Bei Münchweiler bogen wir auf die B 48 ein und folgten dieser bis Hochspeyer. Ab Hochspeyer verläuft die von Wald gesäumte B 48 weiter in Richtung Annweiler. Wegen seiner auf 36 Kilometer aneinander gereihten Kurven ist der Straßenabschnitt zugleich eine überregional bekannte Motorradstrecke und wird besonders an Wochenenden entsprechend häufig von den Zweirädern befahren. Eine kurze Rast machen die Kradfahrer dabei meist an dem auf etwa halber Strecke gelegenen "Johanniskreuz", einem bewirtschafteten Forsthaus mit großen Parkplatz.

Unsere Motorradgruppe fuhr jedoch nicht bis Johanniskreuz, sondern bog schon einige Kilometer vorher nach links in Richtung Waldleinigen / Elmstein ab. Die darauf folgende Fahrt auf der kleinen Straße durch das landschaftlich schöne "Elmsteiner Tal" (an Samstagen und Sonntagen für Motorräder gesperrt!) führte über Waldleinigen nach Elmstein und weiter, entlang des Speyerbaches, bis Helmbach. Hier fuhren wir rechts ab und schlängelten uns auf schmaler Straße durch ein idyllisches Tal zu unserem Ziel: Iggelbach.

In der kleinen, zwischen dem Blattberg (551 m) und dem Bierenberg (474 m) gelegenen Gemeinde Iggelbach hatten wir uns für die nächsten zwei Tage im Hotel-Gasthof "Pfälzer Hof" einquartiert.

Hotel-Gasthof "Pfälzer Hof"
Dorfstraße 97, 67471 Iggelbach
,
Tel. 06328/252, eMail: info@pfaelzer-hof.info  

Kurz nach 19 Uhr rollten wir in den Hof der Unterkunft und "stürmten" die Terrasse, auf der für uns bereits ein langer Tisch zum ersten Umtrunk vorbereitet war. Zwei kühle Blonde später schoben wir die Motorräder in die Garage und bezogen unsere Zimmer, um uns schon bald darauf wieder zum gemeinsamen Abendessen zu treffen. Das von Werner Staiger, dem Hausherrn und Koch des "Pfälzer Hofs", gezauberte 3-Gang-Menü (u.a. gab es Jägerbraten) schmeckte nicht nur ausgesprochen köstlich, es war obendrein auch derart reichlich, dass wir danach noch den einen oder anderen Verdauungsschnapps orderten. Der kurzweilige erste Abend mit reichlich "Benzingesprächen" wurde traditionell auch zur Verteilung des jährlichen Tour-Souvenirs genutzt: In diesem Jahr war das ein mit passender Gravur versehendes Multifunktionswerkzeug ("Leatherman") und wenn mich mein Eindruck nicht täuscht, leuchtete da das eine oder andere Männer-(Schrauber-)auge ganz hell.

Wir hielten die Runde bis kurz vor Mitternacht am Leben, dann raffte uns die Müdigkeit dahin.

Ankunft im "Pfälzer Hof"
Motorrad-Parkplatz
Abendessen
Tour-Souvenir 2009: "Leatherman"

Als ich am Samstag (06.06.2009) erwachte, hatte es gerade aufgehört zu regnen. Der Himmel war immer noch drohend grau und in den Baumgipfeln, die den Gasthof umgaben, hingen dicke Nebelschwaden. Eigentlich ein Wetter, um sich im Bett noch einmal umzudrehen und noch eine Runde zu schlafen, aber wir hatten uns für 08.30 Uhr zum Frühstück verabredet...

Nachdem das reichliche Frühstücksbuffet bewältigt war, tourten wir kurz vor 10 Uhr auf der schmalen Straße, die uns gestern abend nach Iggelbach geführt hatte, zurück nach Helmbach. Hier bogen wir nach rechts auf die L 499 ein, um nur wenige Kilometer danach, beim Weiler Breitenstein, auf die 16 km lange "Totenkopfstraße" (L514) einzufahren. Die in südöstliche Richtung verlaufende Straße mit ihrem markanten Namen führte uns an der auf etwa 520 m ü. NN gelegenen Totenkopfhütte (bewirtschaftete Wanderhütte) vorbei und endete in der Ortsgemeinde Sankt Martin, am Rande der Oberrheinischen Tiefebene. Die in Höhenbereichen zwischen 200 und 520 m verlaufende und sonst so reizvolle Totenkopfstraße war heute wenig einladend zu befahren. Auf nasser Fahrbahn durchquerten wir immer wieder lange Nebelbänke - insbesondere, sobald wir in höhere Lagen, z.B. rund um die Totenkopfhütte, vorstießen. Immerhin: Es regnete wenigstens nicht, sondern wir hatten "nur" dunkelgrauen Himmel.

Wir passierten den Wein- und Erholungsort Maikammer, erreichten Edenkoben und bogen von der L 512 in das rund um den Kesselberg (662 m) führende Edenkobener Tal, auf die K6 / Schänzelstraße ein. Der Rundkurs mündete südlich von Edenkoben wieder in die L 512. Ab hier fuhren wir weiter steil südwärts, über Sibeldingen, Klingenmünster und Bad-Bergzabern zum Deutschen Weintor nach Schweigen. Gegen 12 Uhr stellten wir unsere Motoren auf dem dortigen Parkplatz ab und hielten Einkehr in einem Café.

Am Deutschen Weintor in Schweigen / Deutsch-Französische Grenze
Einkehr im Cafe

Eine gute halbe Stunde später überquerten wir die Staatsgrenze ins elsässische Weissenburg (Wissembourg) und hatten fortan französischen Boden unter den Reifen. Auf der D 3 fuhren wir paralell zum Grenzverlauf nach Westen, um uns schon kurz hinter Lembach auf der D 925 wieder nördlich zu halten und unsere Fahrt über die deutsche Grenze ins pfälzische Fischbach weiter zu führen. Eine Baustelle, eine Vollsperrung und eine Umleitung mit konfuser Beschilderung zwangen mich in Fischbach dazu, die Führung der Gruppe vorübergehend an das Navigationssystem unseres Goldwingers abzugeben. Immer der elektronischen Damenstimme folgend, brachte uns Karlheinz schließlich kurvenreich und auf kürzestem Weg in den Lemberger Ortsteil Langmühle.

In dem kleinen, an der deutschen Schuhstraße gelegenen Örtchen hatten wir im Landgasthof Grafenfels einen Tisch zum Mittagessen reserviert. Das Lokal hatten wir auf Empfehlung unseres Bikerfreundes Udo Huck ausgewählt, der eine Woche zuvor ebenfalls in der Pfalz unterwegs gewesen war und hier Einkehr gehalten hatte. Das von Udo aversierte Menü für 10 Euro gab´s heuer zwar nicht (mehr), aber ich glaube, alle waren trotzdem sehr zufrieden, als wir uns gegen 15.30 Uhr wieder in Lemberg-Langmühle aufbrachen.

Vor unserer Abfahrt entstand noch das obligatorische Gruppenfoto der Funbiker:

Die französiche Stadt Bitche, die von einer monumentalen Zitadelle aus Sandstein überragt wird, war nächstes Ziel. Also tourten wir erst wieder in südliche Richtung bis nach Eppelbrunn, um dann auf einer kleinen Nebenstraße in Schweix noch einmal die Grenze zu unserem Nachbarland zu überqueren und über die französischen Gemeinden Liederscheidt und Haspelschied die Stadt Bitche zu erreichen.

Es war schon reichlich spät, als wir auf dem Parkplatz unterhalb der Zitadelle standen. Zu spät jedenfalls, um uns noch eine ausgiebige Besichtigungstour zu gönnen. Also spazierten wir nur bis zum Eingang und stellten fest, dass wir gerade 7,00 Euro Eintritt (Gruppentarif) sparen würden! Nach einem neuerlichen Stopp an einer Supermarkt-Tankstelle unterhalb der Zitadelle machten wir uns auf den direkten Rückweg. Immerhin trennten uns von Iggelbach inzwischen rund 70 km Kurven.

An der Zitadelle von Bitche

Von Bitche rollten wir auf der D 35 durch den Foret Sturzelbronn nach Osten, bis wir irgendwann kurz vor Lembach wieder nördlich fuhren und abermals über die deutsch-französische Grenze in Richtung des pfälzischen Örtchens Fischbach tourten. Über Bundenthal und Vorderweidenthal hielten wir uns in Richtung Annweiler, bis wir auf die "Motorradstrecke B 48" trafen. Hier fuhren wir zunächst nordwärts in Richtung Johanniskreuz, bogen aber kurz vor dem Forsthaus nach rechts auf die schmale, nach Iggelbach führende Straße ein. Kurz vor 19.00 Uhr erreichten wir wieder - noch immer regenfrei - den "Pfälzer Hof". Inzwischen lugte an der einen oder anderen Stelle sogar kurzzeitig mal wieder Sonne zwischen den Wolken hindurch.

Den Abend verbrachten wir beim leckerem Menü (es gab Cordon Bleu), Gerstensaft und kurzweiligen Gesprächen. Als ich beim Zubettgehen auf die Uhr guckte, war es schon deutlich nach Mitternacht!

Sonntag, 07.06.2009 - unser letzter Tag: Als ich aus dem Fenster sah, hatte es gerade wieder aufgehört zu regnen. Ringsum tropfte noch alles - vor allem auch der Sattel meines Motorrades, das ich über Nacht im Freien hatte stehen lassen. Das Wetter hielt sich auch noch tapfer, bis wir gepackt, gefrühstückt und unsere Motorräder für die anstehende Heimfahrt beladen hatten. Kaum aber hatten wir Iggelbach auf der schmalen Kreisstraße in Richtung Johanniskreuz verlassen, öffnete der Himmel wieder seine Schleusen! Also hielten wir nur wenige Kilometer nach Iggelbach wieder an, um unsere Regenkombis anzuziehen.

Ausgerechnet jetzt hatte auch noch der Fahrer einer japanischen Nähmaschine namens Yamaha ein technisches Problem: seine Öllampe signalisierte sofortigen Schmiermittelbedarf! BMW-Fahrer "HG", rundum bekannt für seine großzügige Art, spendierte umgehend den von ihm mitgeführten Liter der kostbaren Flüssigkeit und schon konnte die Fahrt im Regen weiter gehen.

Wenn die Yamaha kein Öl mehr hat...
... stehen alle!

Als wir die B 48 erreicht hatten, folgten wir dieser südwärts bis Annweiler. Von hier aus fuhren wir ostwärts bis Albersweiler, wo wir - immer noch im Regen fahrend - auf eine Nebenstraße nach Eußerthal einbogen. Eigentlich hatten wir ja bis zum "Taubensuhl", einem 7 km hinter Eußerthal gelegenen und bewirtschafteten Forsthaus, fahren wollen, um dort eine Kaffeepause zu machen. In Anbetracht des schlechten Wetters machten wir diese Einkehr jetzt aber schon in der Gemeinde Eußerthal.

Einkehr zu Kaffee und Waffeln in Eußerthal

Nach der Rast fuhren wir wieder zurück zur B 10 und steuerten schnurstracks - inzwischen wieder im strömenden Regen - über die B 38 und B 271 auf das rund 60 Kilometer entfernte Städtchen Bad Dürkheim zu. Im dortigen Ortsteil Hardenburg waren wir für 13 Uhr zum Mittagessen im "Waldschlössel" verabredet. Hubert, ein mit mir befreundeter Biker (siehe auch mein Bericht zu der mit "Hubi" gefahrenen Frankreichtour) und gelernter Koch, wartete dort mit einer frisch zubereiteten "Paella" auf uns! Infolge der miserablen Wetterbedingungen verzögerte sich unsere Ankunft im "Waldschlössel" um etwa eine halbe Stunde und kaum waren wir auf dem Parkplatz des Lokals vorgefahren, da hörte es prompt auf zu regnen!

Hubi´s spanisches Mittagessen, dessen Krönung natürlich die Paella-Non Limit war, war spitze und zum Ende der Tour tatsächlich das "Tüpfelchen auf dem i". Dabei wurden übrigens auch gleich die beiden Fragen "Wie kommt die Paella in die Pfalz?" und "Ist Paella ein typisch pfälzisches Gericht?" von meinem historisch sehr gebildeten Funbikermotorradtourenvorbereitungsmitstreiter Karlheinz Manns zur Zufriedenheit aller beantwortet!

Hotel / Landgasthof "Waldschlössel"
Ein Hoch auf Hubert und seine Paella!
Tapas
Sangria
Paella-Essen...
...mit Nachschlag

Es war ein kurzweiliger Nachmittag, der aber irgendwann - es dürfte gegen 15.30 Uhr gewesen sein - sein Ende finden mußte. Immerhin hatten alle noch einen zum Teil gehörigen Nachhauseweg vor sich, den ab hier nun jeder individuell bestreiten würde. Vor der Verabschiedung und unserem Aufbruch legten wir natürlich gleich noch das Ziel und den Termin für unsere Funbikertour 2010 fest: Es geht vom 03. - 08.07.2010 in die Schweizer Alpen. Die Organistation übernehmen dabei Karlheinz Grun, Udo Huck und Armin Wolf.

Pünktlich als wir am Waldschlössel losfuhren, fing es übrigens - wie sollte es auch anders sein - wieder an, Bindfäden zu regnen...

HPK

Die 2009er Tourteilnehmer waren:

01.) K.-H. Manns
02.) Hans-Peter Kleinhanß
03.) Armin Wolf
04.) Karlheinz Günter
05.) Engelbert Lenhart
06.) Karlheinz Grun

07.) Klaus Pfeiffer
08.) Christoph Ames
09.) Alfred Stilz
10.) Dieter Gaidies
11.) HG Sprengart
12.) Ingmar Jung
13.) Dieter Grun
14.)
Ralf Weber
  

 

Zurück - Funbikertour 2009 "Pfalz-Elsass"