Startseite - Reiseberiche - Sardinien-Nord und -Mitte (01. - 08.05.2010)

"Gelebte Flexibilität" oder "England - Korsika - Sizilien - Kroatien - Sardinien - oder?"

Wohin fahren wir dieses Jahr denn nun eigentlich? Dieses Frage stellten wir uns immer öfter, je näher der Abfahrttermin unserer einwöchigen Motorradtour kam. Am 1. Mai sollte es losgehen, doch der Blick auf die europäische Wetterkarte verhieß nirgendwo Gutes. Ganz besonders die Wettervorhersage für das ursprünglich auserkorene Ziel "Südengland" blieb für die geplante Tourwoche mit "regnerisch und kalt" stabil.

Wohin?

"Das müssen wir uns nicht geben", war die einheitliche Aussage, als wir uns einen Tag vor der Abfahrt nochmal in einer Telefonkonferenz zusammenschlossen. Allerdings war es beim Blick aufs Wetter auch mit unsem Ausweichziel "Korsika" nicht weit her: "Regnerisch und kühl", hies es auch dort! Mein Argument, dass der Regen auf Korsika aber nicht so kalt sei, wie der Regen in England, konnte meine Kameraden (Ralf, Hubert und Andreas) irgendwie auch nicht richtig überzeugen... Hubert, genannt Hubi, schlug schließlich Kroatien vor. Tatsächlich schien es dort insgesamt etwas besser zu sein - jedenfalls kein Dauerregen. Und Ralf plädierte sogar für das ferne Sizilien; war dies doch tatsächlich der einzige Fleck auf der Europa-Wetterkarte, auf dem eine Sonne eingezeichnet war. Der Haken an der Sache: Sizilien war verdammt weit weg...

Zu guter Letzt beschlossen wir, uns am 1. Mai, um 9 Uhr auf der an der A 61 gelegenen Autobahnraststätte Dannstadt zur Fahrt in den Süden zu treffen und Huberts Vorschlag "Kroatien" in die Tat umzusetzen.

Samstag (01.05.2010)

Pünktlich um 9 Uhr saßen wir beim Kaffee in der Raststätte Dannstadt und diskutierten - wie sollte es auch anders sein - nochmals ganz ausführlich über unser Tourenziel. Das Wetter war eigentlich ganz gut. Es war bedeckt, aber nicht kalt und vor allem kein Regen! Dennoch: Jeder von uns hatte vor seiner Abfahrt zum Treffpunkt Dannstadt nochmal schnell in die Wetterkarte im Internet geguckt und da sah es heute früh für unseren Favoriten "Kroatien" schon wieder wesentlich schlechter aus, als noch gestern. Auch in Kroatien sollten sich im Laufe der Woche zunehmend die Regenwolken breit machen...

Smilie

Grund genug für uns, eine neuerliche Diskussion über ein alternatives Tourenziel anzufachen. Das Ergebnis war schließlich der Plan, zum italienischen Fährhafen Genua zu fahren. Dort - so wußten wir - würden am späten Abend Fähren sowohl nach Korsika als auch nach Sardinien und nach Sizilien auslaufen und je nach Wetter und Stimmung in Genua würden wir uns dort für eine Fähre entscheiden, wobei wir inzwischen mit dem Süden Sardiniens oder Sizilien liebäugelten.

Gemeinsam on Tour

Gemeinsam auf Tour (v.l.n.r.): Andreas, HP, Hubert, Ralf

"Der Neue" in unserer Runde, Andreas, nahm das Ganze mit erstaunlichem Humor. Als er sich vor einigen Wochen bei mir für die Teilnahme an unserer Tour interessiert hatte ("Ich würde sehr gerne mal durch Südengland touren!"), hatte ich ihm zwar gesagt, dass er bezüglich unseres endgültigen Zieles flexibel sein müsse. Das ihm zuletzt aber so viel Flexibilität abverlangt werden würde, damit hatte er sicher nicht gerechnet: England gestrichen, Korsika gestrichen, Kroatien ausgewählt und wieder gestrichen, nach Genua fahren, aber nicht 100%ig wissen, auf welcher Fähre er heute abend sitzen würde.... - Respekt, Andreas, für soviel Langmut! smilie-laola

Um 09.30 Uhr rollten wir auf der A 61 und weiter auf der A 5 nach Süden. Als wir kurz hinter der schweizer Grenze, in Pratteln, kurz die Autobahn verließen und einen Tankstopp einlegten, begann es zu regnen.

Tankstopp in der Schweiz

Wasserdicht verpackt setzten wir unsere Fahrt fort, durchquerten den St. Gotthard-Tunnel und lebten in der Hoffnung, dass es nach dem St. Gotthard bestimmt nicht mehr regnen würde. Unsere Hoffnung wurde nicht erfüllt und rund um den St. Gotthard kam zum Regen auch noch die Kälte. Die Heizgriffe an meiner BMW leisteten an dieser Stelle gute Dienste...

Irgendwann am Nachmittag - wir waren bereits in Höhe Mailand - hörte der Regen endlich auf und der Himmel und mit ihm unsere Stimmung hellten auf. Ohne Regenklamotten setzten wir unsere Fahrt fort und erreichten trockenen Fusses um 18.30 Uhr den Fährhafen von Genua.

Dort entschlossen wir uns schließlich zur Überfahrt mit der staatl. ital. Fährgesellschaft "Tirrennia" nach Porto Torres auf Sardinien. Alles Weitere wollten wir dort einfach wetterabhängig auf uns zukommen lassen, bei einer Wetterbesserung evtl. sogar nach einigen Tagen von Sardinien aus nach Korsika übersetzen.

Wir hatten Glück und konnten für die Überfahrt sogar noch eine 4-Bett-Kabine auf der recht vollen Fähre ergattern. Eine Top-Entscheidung! So konnten wir nicht nur unser Gepäck sicher unterbringen, wir hatten auch die Möglichkeit zu einer erfrischende Dusche im eigenen Bad, konnten uns in bequeme Klamotten werfen und hatten bequeme Betten für die Nacht.

Nach dem Essen im Schiffsrestaurant statteten wir der Schiffsbar noch einen Besuch ab und irgendwann gegen Mitternacht lag auch der Letzte unserer Gruppe in seiner Koje. Das Schiff stampfte derweil bei ruhiger See nach Süden. Um 7.00 Uhr sollte es in Sardinien ankommen.

4-Bett-Kabine
Schlummertrunk in der Schiffsbar
  

Sonntag (02.05.2010)

Pünktlich um 6 Uhr morgens machte uns der in der Kabinendecke montierte Lautsprecher auf die bevorstehende Ankunft in Porto Torres aufmerksam und Ralf, der schon kurz vor uns aufgestanden war, berichtete, dass es draußen regnen würde. Na toll!

Während Hubi und Andreas noch eine Mütze Schlaf vorzogen, machte ich mich mit Ralf auf den Weg zum Frühstück ins Bordrestaurant. Danach verpackten wir unsere Klamotten und machten uns auf zu unseren Motorrädern, die auf Deck 4, dem Fahrzeugdeck, mit Seilen fixiert auf uns warteten.

Regendicht verpackt rollten wir kurz vor 8 Uhr über die Stahlrampe der Fähre in den Hafen von Porto Torres und.... es regnete nicht mehr!!! Trotzdem ließen wir die Kombis erstmal an und fuhren in die Stadt Alghero. Dort hielten wir Einkehr in einem Kaffee am Strand und während der Himmel immer weiter aufriss genossen wir Espresso.

Ankunft
Porto Torres: Runter vom Schiff
Regendicht verpackt (unnötig...)
  
  
Kaffeepause in Alghero
Im Strandcafé

Morgen würde das Wetter gut sein, meinte der Wirt, bevor wir uns wieder auf den Weg machten. Nach einem Tankstopp hielten wir noch kurz an einem Kiosk und erstanden eine aktuelle Sardinienkarte. Inzwischen strahlte die Sonne und heizte uns kräftig ein. Nach kurzer Diskussion, ob wir in Sardiniens Norden touren oder lieber in den Süden der Insel fahren sollten, entschieden wir uns für den Verbleib im Norden. Vorbei an Sassari, der Hauptstadt der sardischen Nordprovinz, fuhren wir - inzwischen wieder begleitet von immer dunkler werdenden Wolken - bis Nulvi. Hier, in der rund 3000 Einwohner zählenden Gemeinde erwischte uns schließlich der Regen! Allerdings konnten war gerade noch rechtzeitig Zuflucht unter dem Dach einer Tankstelle finden. Glück im Unglück: gegenüber der Tankstelle war eine kleine Kneipe, so dass wir bei Kaffee und Cola das Ende des Regengusses abwarten konnten.

Als der Wettergott schon wenig später wieder freundlicher gesonnen war, machten wir uns auf den Weg, um zunächst einmal in der Nähe nach einer Unterkunft zu suchen, die uns ein Einheimischer zur Übernachtung empfohlen hatte. Fündig wurden wir gegen 13 Uhr, etwa 5 Kilometer außerhalb der Ortschaft bei der "Agritourismo Nuraghe Alvu" (Inh. Giuseppe Pes, Loc. "Riu Alinos", Nulvi, Tel. +39 (0)79 4810706, Mobil +39 347 2819889 u. +39 347 9318911, Mail: info@agriturismonuraghealvu.it, Web: www.agriturismonuraghealvu.it). Als wir das Restaurant der Agritourismo betraten, herrschte dort reger Betrieb. Die vielen Gäste waren gerade mit dem Mittagessen beschäftigt und was lag da näher, als uns ebenfalls erstmal zum Essen an einem Tisch nieder zu lassen.

Wer jetzt glaubt, dass wir in gewohnter Weise aus einer Speisekarte auswählen konnten, der irrt! Vielmehr kam die Wirtin gleich an unseren Tisch, gab uns zu verstehen, dass sie gleich Menü bringen würde und schickte ihre Tochter los, um für uns eine Karaffe Wein zu holen. Zu diesem Zeitpunkt lebten wir noch im Glauben, nach dem Essen noch etwas Motorrad fahren zu können...

Bild
Bild
Agritourismo Nuraghe Alvu (Restaurant)
Mittagessen
  
  
Hubi
HP
Hubi

Mit dem Wein brachte man uns eine gut gefüllte Schinkenplatte, eine ebenso reichliche Käseplatte, dazu eingelegtes Gemüse, Weißbrot und das traditionelle "Pane carasau" - das Brot der Schafhirten. Trocken, hauchdünn und leicht, besteht es aus lauter, runden, aufeinander liegenden knusprigen Blättern. Lecker! Danach gab es pikante Rigattoni mit Pilzen, hinterher eine Schüssel mit etwas kleineren Nudeln nebst Tomatensoße. Den Schluss des 2. Ganges bildeten Ravioli mit einer leckeren Käse-Kräuter-Füllung. Der 3. Gang bestand aus Lammfleisch, gefolgt von knusprigem Spanferkel. Danach gab´s Obst und schließlich Café mit diversem Gebäck. Das Menü wurde mit rotem Mirto, einem süßen Likör, der aus den Beeren der Myrte hergestellt wird und mit Grappa, einem 40 prozentigen Tresterbrand, abgerundet. Allerdings stellte man uns das Digestif nicht glasweise, sondern in Karaffen auf den Tisch... Natürlich war zwischendurch auch der Wein nicht zur Neige gegangen: Kaum, dass eine Karaffe leer war, folgte auch schon die nächste.Na denn Prost!

Krug

Vier Stunden später saßen wir immer noch in Motorrakleidung am Tisch des Restaurants und stellten fest, dass wir heute wohl nicht mehr Motorrad fahren würden (konnten). Aber wir hatten im Laufe des Nachmittags ja auch schon gleich unsere Zimmer bei der Agritouismo reserviert. Kein Problem also!

Nach dem Essen gesellten sich noch drei Gäste zu uns an den Tisch und mit etwas italienisch (Andreas sei Dank!), Händen und Füßen entstand schon bald eine lebhafte Unterhaltung zwischen uns, den Wirtsleuten und den Gästen. Ein echtes Highlight war zuletzt der Gesang von Rino, dessen Sohn Alessandro und seinem Freund Salvatore. Die Jungs waren Mitglied im Kirchenchor von Nulvi und beeindruckten uns spontan mit zwei A-Cappella-Kostproben Ihres Könnens (hier zu hören: Probe1 und Probe 2). Respekt!

Gesellschaft
Rino
Gesellige Runde
Alesandro u. Rino

Gegen 19 Uhr packten uns die Sarden dann kurzerhand in den kleinen Alfa-Romeo von Alessandro und transportierten uns, verpakt wie Ölsardinen, ins nahe Nulvi. Wir stoppten an jener Bar, die uns schon beim mittäglichen Regenschauer Unterschlupf geboten hatte. Scheinbar hielt sich dort gerade der ganze Ort auf. Jedenfalls war allerhand los und sehr schnell waren weitere Kontakte zu Einheimischen geknüpft. Es war ausgesprochen kurzweilig und schön - echte Völkerverständigung eben und alles ohne große Probleme. Jeder, ob jung oder alt, bemühte sich so gut er konnte mit Worten und Gesten um den Anderen. Eine rundum tolle Stimmung, super freundliche Leute - und wir mittendrin!

Vor der Bar in Nulvi
Abfeiern!
     
? und HP
?, Salvatore, Alessandro

Kurz nach 23 Uhr knarzten wieder die Stoßdämfer von Alessandros Alfa-Romeo, als er uns über die inzwischen nebelverhangenen Straßen zurück in unsere Unterkunt fuhr. Als wir an der Agritourismo Nuraghe ausstiegen, erhielten wir von Alessandro noch eine Einladung zum Essen nächsten Tag. Um 13 Uhr wollte er uns wieder abholen...

Montag (03.05.2010)

Als ich um 5 Uhr mal kurz wach wurden, hatte ich einen ziemlichen Brummschädel. Der war beim Aufstehen um 8 Uhr aber dann zum Glück wieder weg. Das Frühstück war enttäuschend spärlich (das schlechteste Frühstück, dass ich je auf Sardinien bekommen habe) und deshalb schnell erledigt.

Danach tourten wir auf den kurvenreichen Straßen zur Nordküste, nach Castelsardo. Hoch oben, vor den Mauern der dortigen Festung ließen wir uns auf der Terrasse eines kleinen Cafés nieder und genossen bei einem kühlen Cola die Sonne. Die hatte heute eine ziemliche Kraft. Nach dem gestrigen Regentag zeigte sich der Himmel jetzt freundlich und stahlblau. Die Temperatur dürfte inzwischen um die 20 Grad betragen haben.

Gegen 11.30 Uhr machten wir uns wieder auf den Rückweg zu unserer Agriturismo. Wir wollten um 12.30 Uhr daheim sein, weil wir zu dieser Zeit ja mit unseren sardischen Bekanntschaften zum Mittagessen verabredet waren.

Warten auf Abholung an der Unterkunft
Schafherde hinter der Unterkunft
  
  
Andreas
Ausblick

13 Uhr, rundum nur Schafe und zwei Hunde, jedoch kein einziger Sarde in Sicht. Wir wurden versetzt! Offenbar nahmen die Jungs gestern abend die Einladung nicht ganz so ernst wie wir!?

Nix ist so schlecht, dass es nicht noch für irgendwas gut wäre: So konnten wir an dem sonnigen Nachmittag wenigstens noch eine große Motorradrunde fahren. Also steuerten wir nun nordöstlich in Richtung Arzachena, um letzlich wieder hoch an die Nordküste, bis nach Palau zu gelangen, von wo aus fast stündlich (Fähr-)Schiffe auf die gegenüberliegende Inselgruppe "La Maddalena" fahren. Unterwegs gönnten wir uns ein Mittagessen in einer Bar und tourten dann über eine kleine, kurvenreiche, von Korkeichen gesäumte Straße zum Hafen von Palau.

Von hier folgten wir der Küstenstraße bis S. Terresa de Gallura, wo wir uns am Hafen nach den Abfahrtszeiten und dem Preis einer Fährüberfahrt nach Bonifatio (Insel Korsika) erkundigten. Die Fähre fährt viermal am Tag und sollte für ein Motorrad inkl. Fahrer rund 36 Euro kosten!

Im benachbarten Jachthafen ließen wir uns im Hafencafé nieder und genossen noch eine Erfrischung, bevor wir - beständig die Küstenstraße entlang - in Richtung Castelsardo und schließlich südlich zurück nach Nulvi rollten. Punkt 19.06 Uhr stellten wir unsere Motoren ab und eine Dusche später saßen wir schon am Abendbrottisch und ließen uns das sardische Menù schmecken, das in Umfang und Geschack durchaus mit dem Menü des Vortrages mithalten konnte.

Vorbei am "Elefantenfels"...
... nach Castelsardo
     
Castelsardo - Blick über die Bucht
   
S. Terresa de Gallura
S. Terresa de Gallura - Hafencafé
  
Ende des Tourtages - Unterkunft erreicht - Prost!

Das inzwischen einige dunkle Wolken am Himmel aufzogen und auch der Wind deutlich zu nahm, störte uns jetzt nicht weiter. Allerdings hofften wir natürlich, dass uns morgen die Sonne wieder scheinen würde.

Dienstag (04.05.2010)

Grauer Himmel und Regen erwarteten uns nach dem Aufstehen! Aber schon während des (nicht nennenswerten) Frühstückes legte sich der Regen wieder. Als wir wenig später in Richtung Westküste fuhren, wurden wir nur noch von einigen grauen Wolken begleitet und die hielten dicht.

Zunächst fuhren wir auf diektem Weg nach Alghero. Dort beginnt die Küstenstraße nach Bosa.
Gleich zu Anfang dieser Panoramastraße machten wir eine Pause und ließen uns bei einem zweiten Frühstück das Brot, die Wurst und den Käse schmecken, den wir uns unterwegs eingekauft hatten. Danach folgten wir der sehr kurvenreichen SP 49 (auf älteren Karten noch als "S 105" bezeichnet) bis Bosa - immer wieder mal unterbrochen von Pausen an Aussichtspunkten, die einen phantastischen Ûberblick über die felsige Küste und das vom Mistral aufgewühlte Mehr boten. Ein beeindruckendes Spektakel!.

Gegen 13 Uhr erreichten wir Bosa. Unser direkter Weg führte uns zu jenem Café im Stadtzentrum, in dem ich bisher bei sämtlichen Sardinienbesuchen köstliches Eis verspeist hatte. Allerdings erlebten wir eine große Enttäuschung: Das Lokal hatte seinen Besitzer gewechselt und "der Neue" stellte kein Eis mehr her! Entsprechend kurz war unser Aufenthalt; schon ein Cola später brachen wir zu einem anderen, ganz in der Nähe gelegenen Lokal auf - mit Eistheke!

Westküste
Westküste
Entlang der rauhen Westküste...
...mit Pausen...
     
Bosa Eis
... nach Bosa ...
... zum Eis essen.

Für die Weiterfahrt wählten wir die steil nordwärts, in das 14 Kilometer entfernte Montresta führende SP 19. Von hier folgten wir der kleinen Stradale Provinciale No 20 und passierten dabei eine wildromantische Landschaft. Nach einer kurzen Pause an einem Fluss bogen wir etwa 5 Kilometer hinter Montresta nach links auf die erneut steil nördlich führende Stradale Provinciale No 88 ab - jetzt allerdings ohne Hubi! Der war nämlich mit seiner GS schnurstracks an der Einmündung vorbei gedüst. Während Ralf und Andreas am Abzweig warteten, versuchte ich Hubi einzuholen. Nach zahlreichen Kilometern erkannte ich aber, dass ich gegen die flotte Fahrweise meines Kameraden keine Chance hatte und drehte um.

Was nun? Zunächst warteten wir noch eine ganze Weile am Abzweig - immer in der Hoffnung, dass Hubi unser Zurückbleiben schon irgendwann bemerken und umkehren würde. Wir warteten vergebens...

Also setzten wir unsere Fahrt erst einmal fort und erreichten nach weiteren 12 Kilometern den auf einem Felsplateau hoch über dem Lago di Temo liegenden Ort Monteleone Rocca Doria. Nachdem die ungezählten Serpentinen der steilen und einzigen Zufahrtsstraße hinter uns lagen, genossen wir einen phantastischen Ausblick über das Tal und den Lago di Tema.

Monte Leone Rocca Doria
Entlang der Stradale Provinciale No 20
Blick auf Monte Leone Rocca Doria
  
  
Lado di Temo
Oben! Blick über den Lago die Temo
In Serpentinen bergab

Inzwischen hatte ich auf dem Display meines Handys gesehen, dass Hubi versucht hatte, mich zu erreichen. Mein sofortiger Rückrufversuch blieb allerdings ergebnislos und so teilten wir ihm per SMS mit, dass wir unsere Fahrt bis zur Stadt Thiesi fortsetzten würden.

Das "TomTom-Rider"-Navigerät von Andreas hatte uns schon ein paarmal gute Dienste erwiesen, deshalb sollte es uns jetzt auf kürzestem Weg bis Thiesi führen. Junge, Junge, war das ein abenteuerliches Wegelein, dass sich das Navi da ausgesucht hatte: Der kaum zwei Meter breite, aber immerhin geteerte Pfad führte kilometerweit durch ein urwüchsiges Gebiet, bei dem ich die Vermutung habe, dass hier schon lange keine Menschenseele mehr durchgefahren war. "Ob das Navi wirklich weiß, was es da tut?" und "Das kann doch nicht sein, dass jemand so einen längst vergessenen Pfad als befahrbaren Weg einprogrammiert hat!", schoss es mir unterwegs durch den Kopf. Meine Sorge war unbegründet - das Navi behielt am Ende Recht und nach 23 phantastischen Kilometern hatten wir Thiesi erreicht! Inzwischen hatte uns Hubi per Kurzmitteilung wissen lassen, dass er inzwischen auf dem Heimweg sei und unsere Unterkunft schon bald erreichen würde.

Weil die Zeit mittlerweile schon fortgeschritten war, machten wir uns jetzt ebenfalls - diesmal auf Hauptstraßen - auf den direkten Weg nach Nulvi. Immerhin hatten wir bis dahin noch rund 60 Kilometer zurück zu legen. Unsere Fahrt unterbrachen wir nur noch einmal kurz für einen Einkauf (na was schon? Bier natürlich!), sowie zum Tanken. Unsere Unterkunft erreichten wir gegen 19 Uhr.

Schaafe
Einkauf
Begegnung unterwegs
Einkauf
  
  
Abendessen
Schlummertrunk
Abendessen
Erzählrunde mit Schlummertrunk

Beim Abendessen ließen wir noch einmal den Tag Revue passieren. Am Nachbartisch saß dabei ein junges Paar, mit dem sich im Verlauf des Abends ein sehr nettes Gespräch entwickelte. Die zwei freundlichen Italiener sprachen neben Ihrer Muttersprache auch ein gutes Englisch und ein beachtliches Deutsch. Sie kamen aus Bologna und machten hier einen Kurzurlaub. Nach dem Essen bezahlten wir gleich unsere Zimmer, denn heute sollte unsere letzte Nacht in der Agritourismo Nuraghe sein. Kurz vor Mitternacht zogen wir uns auf die Zimmer zurück. Morgen, so hatten wir beschlossen, wollten wir in die Mitte Sardiniens fahren, um auch dort noch etwas zu touren.

Mittwoch (05.05.2010)

Die Sonne scheint! Heute solls nach Aritzo ins Gennargentu-Gebirge gehen. Gestern nachmittag hatten wir schon in der dortigen Agritourismo Aradoni angerufen und die Zimmer für uns reserviert!

Um kurz nach halb neun hatten wir das spärliche Frühstück hinter uns gebracht und unsere Kräder bepackt. Als wir eine knappe Stunde später gen Süden rollten, zog plötzlich eine dunkle Wolke heran. Es wird doch jetzt nicht etwa regnen?!? Pech gehabt: Scheinbar hatten diese Wolke die ganze Zeit hinter dem Berg auf uns gelauert hatte, um sich exakt dann zu entleeren, nachdem wir aufgebrochen waren. Auf freier Strecke hielten wir kurz an, eilten in unsere Regenklamotten und setzten die Fahrt fort. 10 Kilometer weiter hörte der Regen ebenso schnell auf, wie er gekommen war und der Himmel wechselte seine Farbe wieder von grau in blau.

Über Ploaghe fuhren wir auf der zweispurigen Strada Stadale Nummero 131 (Schnellstraße "SS 131") steil südlich. Wir wollten zügig voran kommen, um mehr Zeit im Gennargentu-Gebirge haben. Nach rund 70 Kilometern verließen wir die Schnellstraße bei Abbasanta und fuhren auf der Strada Provinciale (SP) 23 und später auf der SP 295 südwestlich ins Landesinnere. Über S'Arenzaru, Ulá Tirso, Ortueri, San Mauro und Atzara erreichten wir nach ungezählten Kurven das rund 700 Einwohner zählende Bergdorf Belvi. Inzwischen war es deutlich kühler geworden. Immerhin befanden wir uns jetzt auch auf knapp 1000 m Meereshöhe, inmitten des Monti di Gennargentu, dem höchsten Inselgebirge Sardiniens. Bevor wir die nur noch wenigen Kilometer zu unsererm Ziel Aritzo zurück legten, machten wir erst einmal eine größere Mittagspause in einem Restaurant am Ortsrand. Es gab sardische Wurst auf Panini - lecker! Das es draußen zwischendurch mal leicht regnete störte uns nicht. Wir saßen warm und trocken in einem netten Nebenraum des Lokals.

Unterwegs Unterwegs
Auf dem Weg ins Landesinnere
     
Pause in einem Ristorante in Aritzo

Als wir unsere Pause beendet hatten, hatte es auch aufgehört zu regnen. Nun machten wir uns auf zur Agritourismo Aradoni. Schon nach wenigen Kilometern hatten wir sie erreicht. Nach kurzer Begrüßung durch den Hausherrn bezogen wir unsere im Wald gelegenen Rundbungalows, d.h. wir stellten dort erst einmal nur unser Gepäck ab.

Gleich anschließend machten wir uns nochmal auf den Weg, den nicht weit entfernten Passo Tresou hinauf zu fahren. Gleich hinter Aritzo zweigte die Straße nach links ab und führte steil bergauf. Während der Auffahrt hielten wir einige Male an und genossen die schöne Aussicht. Auf der Passhöhe bogen wir nach links in die schmale, in vielen Kurven nach Desulo hinab führende Straße ein. Desulo war mir und Hubi noch von unserer letzten Sardinientour in bester Erinnerung. Damals hatten wir eine persönliche Grußbotschaft unseres Vermieters aus dem Süden Sardiniens an den in Desulo wohnenden Pastor überbracht. Die Zustellung dieser Botschaft hatte sich als sehr abenteuerlich erwiesen, da die Straßen von Desulo extrem steil sind und es schon etwas Mut und fahrerisches Können erfordert hatte, sie zu befahren. Diesen "Kick" wollten wir heuer nochmal erleben! Als wir in Desulo angekommen waren, hatte allerdings einen aus unsere Gruppe der Mut verlassen, als er die Steilheit der Straße beäugte. Entsprechend wartete er an der Hauptdurchfahrtstraße, während wir uns zu Dritt auf den Weg bergab und bergauf über die steilen Seitenstraßen machten. Das muss man einfach mal gemacht haben!

Desulo
Desulo

Nach der kleinen Abenteuereinlage fuhren wir über die gleiche Straße, die wir gekommen waren, wieder hinauf auf den Pass und bogen dort auf die kurvenreiche Strada Provinciale in Richtung Fonni ab.Kaum waren wir in Fonni angekommen, wurden wir von einem kurzen, aber heftigen Regenschauer überrascht. Also beschlossen wir umzukehren und uns auf den direkten Weg ins 30 Kilometer entfernte Belvi und dort zur Agritourismo Aradoni (08031 Aritzo, Loc. Aradoni, Tel. +39 (0)784 629877, Mobil: +39 329 8826809, Mail: aradoni@tiscali.it, Web: www.aradoni.it) zu machen.

Unterkunft Agritouismo Aradoni (Top!)
Die "Mopeds" parken vor der Hütte
  
  
Schlafgemach
Erzählrunde: Hubi und Alessandro

Während wir uns im Zimmer erfrischten und in die "Feierabendklamotten" warfen, fing es draußen erneut an zu schauern. In einer Regenpause marschierten wir über den Waldweg bergab ins Restaurant der Agritourismo und ließen uns das leckere Abendessen schmecken: Wein, Wasser, Oliven, warmes Zwiebelbrot, Schinken, Wurst, Brot, Paprika, Nudeln, Ravioli, Jughurt, Spanferkel, Kartoffel, Kaffee, Kuchen, Grappa. Famiglia Manca - sie verstehen es, Ihre Gäste zu verwöhnen!

Um 23 Uhr marschierten wir wohlgesättigt und angeheitert den Waldweg wieder bergauf und direkt ins Bett.

Donnerstag (06.05.2010)

Als ich um halb sieben durch das kleine Badezimmerfenster nach draussen schaute, sah ich zwar grauen Himmel - aber es regnete nicht. Wenn der Hausherr mit seiner gestrigen Prognose recht behält, dann regnets heute erst am Nachmittag. Beim gestrigen Abendessen hatten wir beschlossen, heuer quer durch die Berge und den Naturschutzpark an die sardische Ostküste nach Arbatax zu fahren und den dortigen "roten Felsen" einen Besuch abzustatten. Die nachmittägliche Rückfahrt sollte uns dann eventuell ueber Orgosolo führen - einem Bergdorf mit vielen Wandgemälden auf den Hausfasaden. Wir werden sehen, wie weit das Wetter unseren Plan unterstützt...

Um 8.30 Uhr gabs Frühstück - um Welten besser als in der Agritourismo Nuraghe in Nulvi! Weil wir den Wolken nicht trauten, fuhren wir schon gleich in Regenklamotten los. Doch schon bei unserem ersten Stopp an einer Tankstelle im nur 3 km entfernten Belvi zogen wir die Regensachen wieder aus. Inzwischen hatte sich nämlich die Sonne durchgesetzt und heizte uns ziemlich kräftig ein. Während die Einen tankten, kauften die Anderen in einem benachbarten Lebensmittelladen etwas Marschverpflegung ein und wenig später machten wir uns endgültig auf nach Arbatax.

Auf einer breiten, gut ausgebauten Straße, auf die wir kurz hinter Aritzo eingebogen waren, fuhren wir zunächst entlang des Berghanges oberhalb des Flumendosa-Flusses. Hier reihte sich Kurve an Kurve, bevor wir nach etlichen Kilometern Seulo passierten und bald darauf wieder links in Richtung Ussassai fuhren. Bis wir nach zahlreichen Kilometern den unscheinbaren Abzweig in die schmale Bergstraße zum Nationalpark erreichten, absolvierten wir ein Feuerwerk an Kurven auf der gut ausgebauten Hauptstraße. Noch jetzt, wo ich dies schreibe, schlägt mein Herz beim Gedanken an die Strecke höher!

Durch das Flumendosatal zum Nationalpark

Von der Sonne begleitet fuhren wir schließlich rund 30 km weit auf dem schmalen, aber geteerten Weg durch den Nationalpark. Hinter jeder Kurve eröffnete sich uns ein neuer, faszinierender Blick.Seit meinem letzten Besuch im Mai 2008 hatte allerdings die Bergstraße ziemlich gelitten. Jedenfalls mußte ich diesmal recht vielen Schlaglöchern ausweichen. Außerdem forderten immer wieder Herden von querenden Ziegen und Rindern die volle Aufmerksamkeit.

Wir waren noch etwa 7 km vom Flumendosa-Stausee entfernt, als uns der Hunger packte. Bei unserem anschließenden Vesper in der Wildnis konnten wir beobachten, wie sich die Wolken über uns immer weiter verdichteten bis sie schließlich vereint zu einem großen, grauen Etwas über uns standen und die ersten Regentropfen fallen ließen. Wenigstens schon gesättigt, streiften wir unsere Regenklamotten über und setzten unsere Fahrt fort. Es war ein seltsames Wetter, das wir da hatten: Während wir im (leichten) Regen dahin glitten, schien gleichzeitig die Sonne. Ziemlich verrückt, das Ganze! Der Regenguss dauerte nur ein paar Minuten. Schon als wir den Flumendosa-Stausee erreicht hatten, war der Spuck wieder vorbei!

Unterwegs nach Arbatax

Nun folgten wir wieder ein Stück der Hauptstraße nach Lanussei / Arbatax und fuhren dabei an einer großen Pferdeherde vorbei. Bald darauf bogen wir - TomTom-Rider sei Dank - wieder nach links auf eine kleine, unscheinbare Passstraße ein, an der wir ohne Navi sicher vorbei gefahren wären. Andererseits hatte ich - trotz Naviwegweisung - anfang so meine Zweifel, ob uns dieser Pfad tatsächlich halbwegs sicher irgendwo hinführen würde... Er tat es! In Serpentinen fuhren wir steil bergauf und schließlich an einem Berghang entlang, der uns prächtige Ausblicke eröffnete. An einem Aussichtspunkt stoppten wir zu einer ausgibigen Fotosession. Schließlich ging es wieder kurvenreich und steil bergab, bis der Bergweg wieder auf die Hauptstraße mündete, die uns in schneller Fahrt nach Lanussei führte.

Inzwischen hatten wir wieder Sonne pur und mit jedem Meter, den wir uns bergab bewegten, stieg auch die Außentemperatur an. Einige Kilometer, bevor wir Arbatax erreicht hatten, hielten wir an und öffneten an unserer Motorradkleidung sämtliche Lüftungsschlitze und Reißverschlüsse die irgendwie Luft verschafften. Puh, war das heiß geworden!

Bald hatten wir Arbatax und den Parkplatz vor den roten Felsen erreicht. In einem unweit gelegenen Eiscafé machten wir eine größere Pause, bevor es wieder Zeit für den Heimweg wurde. Immerhin war es inzwischen schon 16.30 Uhr und der direkte Weg zurück würde immerhin geschätzte 2,5 Std. in Anspruch nehmen.

Arbatax - Rote Felsen
Eis

Über Gairo und Ussassai fuhren wir wieder westlich, zurück ins Landesinnere bis Seui und schließlich nach Aritzo und Belvi zu unserer Unterkunft, die wir trotz flotter Fahrt erst gegen 19.30 Uhr erreichten. Unterwegs wurden wir von einer wunderschönen Landschaft begleitet und hinter jeder Kurve eröffneten sich uns prächtige Panoramen.

Das Abendessen mit seinem unzähligen Gängen schmeckte uns nach dem erlebnisreichen Tag nochmal so gut. Heute abend war auch Alessandro, der Sohn der Familie Manca, dabei. Ihn hatten wir 2008 kennen und schätzen gelernt. Es war ein netter, kurzweiliger Abend! Uns zuliebe packte Alessandro später sein Notebook aus und holte die Wetterprognose für unsere bevorstehende Heimreise aus dem Internet: Demnach sollten wir Glück haben: unsere morgige Fahrt in Richtung Fährhafen Porto Torres sollte regenfrei verlaufen. Es war schon deutlich nach Mitternacht, als wir bergauf in Richtung unserer Hütten marschierten.

Freitag (07.05.2010)

Als wir um 8 Uhr aus den Federn krochen, war das gefühlte 2 Stunden zu früh. Aber wir hatten heute ein ziemlich strammes Programm vor uns und wollten deshalb nicht allzu spät in den Tag starten. Während sich draußen am Himmel die Sonne immer weiter nach oben arbeitete, frühstückten wir ausgiebig. Danach packten wir und folgten dem PKW von Alessandro und seinen Eltern ins nahegelegene Tortoga. Dort führte uns die Familie Manca in ein Reisebüro, wo wir unsere Fährtickets für die Rückreise nach Genua kauften. Wir hatten Glück und konnten sogar noch eine Außenkabine ergattern.

Gruppenfoto mit Fam. Manca
Agritourismo Aradoni
Abfahrt
Ticketkauf in Tortoga

Nach dem herzlichen Abschied von den Mancas rollten unsere Motorräder in Richtung Westküste. Wir wollten unbedingt nochmal das dortige Städtchen Bosa passieren, um von da die kurvige Panoramastraße entlang der Westküste nach Alghero und weiter zur Fähre Porto Torres fahren. Einige Stunden später, nach einer ziemlich anstrengenden Fahrt, saßen wir in einem gemütlichen Strandcafé in Bosa-Marina und machten eine große Pause, bevor wir die letzten 50 Kilometer nach Alghero antraten.

Pause in Bosa-Marina...
...mit Körperertüchtigung

In Alghero stoppten wir nochmal an einem Supermarkt und kauften einiges an Proviant für die bevorstehende Fährüberfahrt nach Genua. Auf diese Weise konnten wir uns das nicht gerade preiswerte Menü im Schiffsrestaurant sparen. Eine prima Idee, die unser Hubi da hatte!

Die Fähre in Porto Torres legte pünktlich um 20.00 Uhr ab und während der Stahlkoloss gen Genua schipperte, hatten wir unsere Außenkabine bezogen, eine erfrischende Dusche hinter uns gebracht und uns gemütlich um einen runden Tisch in einem Aufenthaltsraum versammelt. So mancher Passagier guckte ziemlich neidisch, als er unsern reich gedeckten Tisch sah...

Motorräder verzurren
Kabine beziehen
Abendessen

Irgendwann nachts, nachdem wir auch der Schiffsbar nochmal einen Besuch abgestattet hatten, fielen wir todmüde ins Bett.

Samstag (08.05.2010)

Um 6 Uhr weckte uns die Stimme des Kapitäns, der über Bordlautsprecher die Ankunft in Genua für 7 Uhr ankündigte. In der verbleibenden Stunde frühstückten wir im Bordrestaurant, packten unsere Klamotten in der Kabine zusammen und "sattelten" unsere Mopeds im Bauch der Fähre.

Kurz nach 7 Uhr rollten wir aus dem Schiffsbauch auf das Festland und setzten uns begleitet von grauen Wolken in Richtung Mailand in Bewegung. Als wir um die Mittagszeit die sonnige Schweiz erreicht hatten, legten wir nochmal eine große Pause zum Essen in Airolo ein.

Grenzübergang Italien - Schweiz
Pause in Airolo

Der Rest des Tages bestand dann nur noch aus relativ trister Fahrt auf der Autobahn. Kilometer um Kilometer arbeiteten wir uns gen Norden, bis wir in den frühen Abendstunden daheim waren.

 
Mein Fazit:

Es war trotz (oder gerade wegen?) der anfänglichen Unsicherheiten bezüglich des Wetters und des noch unbestimmten Fahrziels wieder einmal eine tolle Motorradtour mit einer tollen Gruppe in einem erstklassigen Motorradgebiet. Schade, dass die Zeit wie im Fluge verging. Aber nächstes Jahr geht´s ja wieder on Tour. Mal seh´n wohin...

Wohin?
2011

HPK



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